VIA Technologies: Statt Chipsätzen nun Billigcomputer?

Nach Berichten asiatischer Medien will die taiwanische Firma VIA aus dem Geschäft mit Chipsätzen für AMD- und Intel-Prozessoren aussteigen und stattdessen auf Prozessoren für Linux-Billigcomputer setzen.

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Nach einem Bericht der Taiwan Economic News erwartet der taiwanische Chipsatz- und CPU-Hersteller VIA Technologies, dass der Umsatz mit x86-Prozessoren wie C7-D und C7-M im kommenden Jahr rund 70 Prozent seines gesamten Umsatzes ausmachen wird. In der gleichen Meldung heißt es, VIA wolle aus dem Geschäft mit Mainboard-Chipsätzen für Prozessoren der Firmen AMD und Intel allmählich aussteigen.

Anfang September hatte die taiwanische DigiTimes berichtet, dass der Chipsatz-Entwicklungschef und VIA-Vizepräsident Chenwei Lin (Lin Chen-Wei) das Unternehmen mitsamt einer größeren Zahl von Entwicklern verlassen habe. Das Team sei zur Asus-Tochter ASMedia Technology (ASMT) gewechselt und werde sich dort künftig etwa um Systems-on-Chips (SoC) für digitalen TV-Empfang (iDTV) kümmern. Derartige Bauelemente waren auch Thema eines Vortrags von Lin anlässlich des SemiTech-Taipei-Symposiums 2007.

Den Weggang Lins hat VIA bisher nicht offiziell bestätigt. Laut Taiwan Economic News will sich VIA aber künftig auch stärker auf andere Geschäftsfelder konzentrieren. Für die bereits seit Mitte 2005 aktuellen, von IBM in 90-nm-Fertigungstechnik hergestellten C7-Prozessoren hat VIA mittlerweile zahlreiche Kunden gefunden: Neben diversen UMPC-Herstellern (darunter nun doch Samsung) etwa auch HP (für einen Billig-PC für Entwicklungs- und Schwellenländer). Außerdem kommt der C7-M in einigen besonders billigen Notebooks zum Einsatz, mit dem NanoBook/CE260 will VIA nun auch gegen den Asus EeePC punkten.

Im Verbund mit der Konzernschwester FIC und deren US-Tochterfirma Everex sowie unter anderem dank Linux als Betriebssystem konnte VIA in den USA offenbar einen guten Verkaufserfolg landen: Der "Green PC" gPC TC2502 mit gOS (einem modifizierten Ubuntu) ist beispielsweise beim US-Lebensmittelgiganten Walmart für 199 US-Dollar (ohne Umsatzsteuer) zu haben. Drin stecken im Wesentlichen das VIA-Mainboard pc2500, 512 MByte DDR2-Speicher, eine 80-GByte-IDE-Platte und ein optisches Combo-Laufwerk. In Deutschland kostet allerdings alleine das Board (inklusive Umsatzsteuer) etwa 90 Euro. Auch Intel beackert übrigens den Markt der Billig-PCs schon seit Längerem. (ciw)