VIA kündigt neue Chipsatz-Generation an

Der taiwanische Chipsatz-Hersteller VIA kündigt HDIT an, ein schnelles Interface für künftige Multiprozessor-Chipsätze.

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Von
  • Georg Schnurer

Kaum hat man sich an das Kürzel DDR für Double Data Rate gewöhnt, sorgt VIA erneut für Bewegung im Speicher- und Chipsatz-Markt. Zukünftige Chipsätze für Highend-Workstations und Server sollen mit sogenannten HDIT-Bussen (High Bandwidth Differential Interconnect Technology) ausgestattet werden. Entsprechend konfiguriert verspricht VIA eine Speicherbandbreite von bis zu 4,2 GByte/s bei Verwendung von DDR266-Speichermodulen. Um diese Datenrate zu erreichen, schaltet der Hersteller zwei DDR-DIMMs über einen Zwischenspeicher zu einem 128 Bit breiten Bus zusammen. VIAs Marketing spricht ob der hohen Datenrate denn auch schon von "Quadruple Memory Data Bandwidth".

Neben dem HDIT-Speicherbus gibt es noch einen HDIT-I/O-Bus mit einer Bandbreite von bis zu 2,1 GByte/s. An diesen lassen sich bis zu zwei sogenannte HDIT-PCI-X-Companion-Chips anschliessen, mit denen sich mehrere 64-Bit-PCI-Busse und der AGP-Steckplatz realisieren lassen. Für die üblichen I/O-Aufgaben ist der V-Link vorgesehen. Dieser kann mit 66 oder 133 MHz betrieben werden und bietet eine Bandbreite von bis zu 512 MByte/s. Er sorgt für die Verbindung zur HDIT-Southbridge, die ihrerseits einen normalen 32-bittigen PCI-Bus mit 33 MHz, zwei ATA100-Schnittstellen und den Low-Pincount-Bus (LPC) ansteuert. Über einen so genannten ACR-Slot – VIAs Pendant zu Intels CNR – lassen sich preiswert Sound-, Netzwerk- und DSL-Funktionen realisieren.

Die HDIT-Northbridge eignet sich sowohl für Single- als auch für Multi-Prozessor-Systeme mit bis zu vier CPUs. VIAs HDIT-Bus steht in direkter Konkurrenz zu Intels Hub-Konzept und zum Lightning-Bus, den AMD für die eigenen Multiprozessor-Chipsätze vorgesehen hat. Muster will VIA in der ersten Hälfte des nächsten Jahres sowohl für Intel-Prozessoren als auch für AMD-CPUs ausliefern. VIA dürfte damit wohl den Pentium 4 (alias Willamette) meinen, beziehungsweise bei AMD-Prozessoren den Athlon-Pro (alias Mustang). (gs)