Verbraucherschützer gehen gegen die Preiserhöhung von Vodafone vor

Der vzbv hält die Preiserhöhungen von Vodafone für unzulässig und prüft die Möglichkeiten einer Sammelklage. Kunden sind aufgerufen, sich zu melden.

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(Bild: Filmbildfabrik/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Seit Mai erhöht der Netzbetreiber Vodafone in Deutschland die Preise für die Internet-Anschlüsse von Bestandskundinnen und -kunden. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), die Bundesvereinigung deutscher Verbraucherzentralen, hält diese Preiserhöhungen für rechtswidrig und geht nun dagegen vor.

Der Verband erwägt eine Sammelklage, um zu erreichen, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher nur die vertraglich vereinbarten Preise zahlen müssen und zuviel geleistete Beiträge zurückerstattet bekommen. Betroffene sind aufgerufen, sich über ein Online-Formular beim vzbv melden.

Seit März schreibt Vodafone seine Kabel- und DSL-Kunden an, um sie über die Preiserhöhung zu informieren. Betroffen sind alle Kundinnen und Kunden, die ihren Vertrag vor dem 15. November 2022 abgeschlossen haben, bestätigte Vodafone gegenüber heise online.

Nach Angaben des vzbv berichten Betroffene über Preissteigerungen zum Beispiel von 27,99 Euro auf 32,99 Euro bzw. von 32,99 Euro auf 37,99 Euro monatlich. Im Einzelfall seien das jährliche Mehrkosten von 60 Euro. Den Anstieg begründet Vodafone unter anderem mit der Erhöhung der Energiepreise für den Betrieb der Netze und verweist darauf, dass die Kundinnen und Kunden kündigen könnten, wenn sie die Preiserhöhung nicht akzeptieren.

Vodafone hat in Deutschland rund 10,7 Millionen Festnetzkunden. Das Unternehmen verliert seit einem Jahr kontinuierlich Kunden im Festnetz, im dritten Quartal des des Finanzjahres 2023 waren es 39.000. Auch die Umsätze im Festnetz gehen leicht zurück.

Der vzbv hält die Preiserhöhungen für unzulässig. Das gelte auch für die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die das Vorgehen von Vodafone erlauben sollen, so der Verband. Die Folge sei, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher den Preissteigerungen widersprechen könnten.

Der vzbv ruft nun Betroffene auf, online ihren Fall zu melden. Wenn sich genügend betroffene Vodafone-Kundinnen und -kunden melden und er konkrete Fälle prüfen konnte, kann der Verband nach eigenen Angaben gegen Vodafone vorgehen.

(akn)