Verbraucherschützer mahnen Online-Ticketbörse Viagogo ab

Laut Verbraucherschützern macht die Online-Ticketbörse Viagogo nicht deutlich, dass sie nur Vermittler ist. Außerdem seien Preise unklar ausgewiesen und die Garantien irreführend.

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Verbraucherschützer mahnen Online-Ticketbörse Viagogo ab

(Bild: viagogo)

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Die Online-Ticketbörse Viagogo ist von Verbraucherschützern des "Marktwächters Digitale Welt" wegen irreführenden Auftretens und unklarer Garantien abgemahnt worden. Die Plattform vermittelt eigentlich nur zwischen privaten Verkäufern und Käufern von Tickets, trete laut Kritik der Verbraucherschützer aber wie ein offizielles Ticket-Verkaufsportal auf. So sei es während des gesamten Kaufprozesses für Kunden nicht ersichtlich, dass Viagogo nur Vermittler und nicht Verkäufer sei.

"Auf diese Weise täuscht das Unternehmen die Nutzer über wesentliche Merkmale seiner Dienstleistung", sagt Susanne Baumer von der Verbraucherzentrale Bayern. Zudem bliebe das Risiko, dass Tickets nicht geliefert oder überteuert verkauft werden, am Käufer hängen. Ebenfalls bestehe das Risiko, dass man personalisierte Tickets erhalte, die weiterverkauft unbrauchbar sind. Die tatsächlichen Verkäufer blieben in der Regel unbekannt.

Darüber hinaus kritisieren die Verbraucherschützer, dass die Preise nicht klar genug ausgewiesen werden. Zu den Ticketpreisen kämen auch noch Buchungs- und Abwicklungskosten sowie Umsatzsteuer hinzu. Irreführend seien auch Garantieversprechen Viagogos, die eigentlich nur zusicherten, was Kunden gesetzlich sowieso zustehe. Insgesamt seien Kunden-Beschwerden über Viagogo aus acht Bundesländern bei dem Marktwächter-Portal der Verbraucherzentralen eingelaufen.

Viagogo wurde 2006 in London gegründet, ist eigenen Angaben nach die weltgrößte Ticketbörse und betreibt lokalisierte Webseiten in 60 Ländern. Der Plattform wurde unter anderem schon vorgeworfen, Wucherpreise auf dem Ticket-Zweitmarkt zu befördern. Eine Stellungnahme von Viagogo zur Abmahnung steht zur Stunde noch aus. (axk)