Verwaltung der Domain-Namen endlich geklärt

Zumindest für die nächsten vier Jahre ist die Verwaltung und Registrierung von Internet-Namen in den Domains .com, .net und .org geklärt.

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Von
  • Jürgen Kuri

Zumindest für die nächsten vier Jahre ist die Verwaltung und Registrierung von Internet-Namen in den Domains .com, .net und .org geklärt. Nach langen Auseinandersetzungen zwischen der amerikanischen Regierung, der neuen Verwaltungsbehörde ICANN und dem bisherigen Registrierungsmonopolisten Network Solutions haben die beteiligten Parteien nun eine entsprechende Vereinbarung erreicht.

Danach verwaltet Network Solutions (NSI) im Auftrag der ICANN weiter die zentrale Datenbank und die zugehörigen Server der Top-Level-Domains. Ab dem 15. Januar 2000 soll NSI den Registraturen, die von der ICANN akzeptiert wurden, die Möglichkeit geben, Domain-Namen in die Datenbank aufzunehmen. NSI, die selbst als Einrichtungsstelle für Domain-Namen von der ICANN anerkannt ist, kann dafür von den konkurrierenden Unternehmen 6 Dollar pro laufendem Registrierungsjahr kassieren, darf diese Einkünfte aber nicht zur Verbesserung seiner Wettbewerbsposition verwenden. Nach Ablauf dieser Vereinbarungen soll die ICANN ein Auswahlverfahren zur Bestimmung einer neuen, zentralen Domain-Verwaltung durchführen, an dem sich auch NSI beteiligen kann.

Die ICANN entstand als neue Oberaufsicht über die Internet-Verwaltung im Gefolge von Plänen der US-Regierung, das Internet weitgehend in privatwirtschaftliche Hände zu übertragen. Dazu gehörte auch, die Verwaltung der Domain-Namen auf mehrere Stellen zu verteilen. Network Solutions, die bislang allein dafür verantwortlich war und ein gutes Geschäft damit machte (allein 1997 45 Millionen US-Dollar), wehrte sich natürlich mit Händen und Füßen: Zwar ließ man sich selbst als Registratur nach den neuen Plänen eintragen, behinderte aber den Prozess der Aufnahme neuer Unternehmen in die Domain-Verwaltung, wo es nur ging. Unter anderem verlangte NSI von den neuen Registratoren neben 10.000 US-Dollar für die Software zum Zugriff auf die zentrale Datenbank zusätzlich eine Kaution von 100.000 US-Dollar; außerdem gingen die Tests, mit denen der Zugang von Konkurrenten ausprobiert werden sollte, nur schleppend voran. Die jetzt getroffene Vereinbarung ist ein Kompromiss, von dem allerdings vor allem NSI profitieren dürfte: Zwar ist die Gebühr von 6 US-Dollar, die das Unternehmen von den Konkurrenten verlangen kann, weit geringer als die 35 US-Dollar, die es selbst von Kunden für die Einrichtung einer Domain fordert; aber die Position von NSI, sich auch bei der Verwaltung der Domain-Namen nach Ablauf der nun getroffenen Vereinbarung durchzusetzen, ist um einiges besser geworden. (jk)