Video on Demand für Österreich

Telekom Austria startet am 7. Juni das seit September im Feldtest befindliche Aon.tv. Wer das Videostreaming über ADSL nutzen möchte, muss unter anderem seine Firewall allerdings komplett deaktivieren.

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Telekom Austria startet am 7. Juni das seit September im Feldtest befindliche Aon.tv. Für 7,90 Euro im Monat erhält man über einen ADSL-Zugang von Telekom Austria Zugriff auf 100 Videoclips oder 200 Audioclips sowie die Live gestreamten TV-Sender EurosportNews, fashionTV, MCM und MTV live. Aufnahmen sind nicht möglich, übertragene Daten belasten aber die ADSL-Rechnung nicht. Das Plus-Paket für monatlich 14,90 Euro bringt zusätzlich einen "XXL Erotik"-Kanal, noch einmal so viele Clips sowie einen serverbasierten Digital Video Recorder. Damit können am Server bis zu zwei Stunden Content aufgezeichnet werden, jede weitere Stunde Speicherplatz kostet vier Euro. Zugriff auf den Server ist nur über Aonspeed-Zugänge möglich.

Wer das Videostreaming über ADSL (bei einer Demonstration lief ein Stream mit 600 kBit/s, wobei mehrfach sehr störende Geräusche auftraten) nutzen möchte, muss seine Firewall allerdings komplett deaktivieren, den Internet Explorer 6 mit aktiviertem Scripting nutzen, Popups erlauben und zu seinem Windows Media Player (7.01 oder 8.0) eine als "Security Update" bezeichnete DRM-Software von Microsoft installieren. Beim Installationsvorgang werden Informationen an Microsoft übertragen (Unique Hardware Identifier). Auch bei der späteren Nutzung muss die eindeutige Identifikation des Rechners gestattet werden. Aufgrund dieser Einschränkungen scheint das Telekom-Versprechen, bald "alle gängigen Betriebssysteme" zu unterstützen, schwer einhaltbar.

Telekom Austria will auch ORF1, ORF2 und ATV streamen; damit werden Rundfunkgebühren fällig. Ob das Unternehmen die Userdaten an die Gebühreneinzieher weiterleiten wird, konnte bei der Präsentations-Pressekonferenz nicht beantwortet werden.

Gleichzeitig gab das Unternehmen heute Details zur ursprünglich für Anfang Mai vorgesehen ADSL-Bandbreitenerhöhung bekannt: Ab 7. Juni werden Neukunden 768 kbit/s Download und 128 kbit/s Upload nutzen können. Statt bis zu 4 GByte inkludiertem Transfervolumen werden es für Neukunden maximal 2,5 GByte (Monatsgebühr 44,90 Euro) sein. Für 59,90 Euro können "Fair User" Nachts und an Wochenenden ohne fixe Grenze surfen, untertags haben sie ein GByte Traffic frei. Wer mit einem GByte auskommt zahlt 39,90 Euro. Zusätzliche Daten kosten bei allen neuen Produkten 7 Cent pro Megabyte. (Daniel Sokolov) / (wst)