Vision Pro: Zehn Details, die Apples Headset besonders machen

Apple hat laut Eigenaussage 5000 Patente für die Technik seines Mixed-Reality-Headsets beantragt. Ein Blick auf die bisher bekannten Hard- und Software-Details.

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Viele Patente für die Vision Pro

Viele Patente für die Vision Pro.

(Bild: Apple / Screenshot WWDC-2023-Keynote)

Lesezeit: 6 Min.

Apples erstes Mixed-Reality-Headset Vision Pro kommt mit einer ganzen Reihe an Innovationen, die es so bei der Konkurrenz noch nicht gibt – zumindest in dieser Qualität. 5000 Patente will der Konzern insgesamt für Technologien in dem Gerät angemeldet haben. Wir haben uns zehn Bereiche herausgesucht, die besonders interessant sind.

FaceTime-Teilnahme als Avatar: Wer die Vision Pro trägt und an einer FaceTime-Unterhaltung teilnimmt, wird nicht etwa als Video angezeigt, sondern als menschenähnlicher Avatar. Apple nennt dies "Persona". Leider ist es – zumindest laut bisheriger Informationen – offenbar nicht möglich, andere Dinge im Raum zu zeigen, also auf die Kameras der Vision Pro umzuschalten. Dafür erfasst die Persona nicht nur den Gesichtseindruck, sondern auch die Hände. Es ist zu erwarten, dass der Avatar künftig noch deutlich (foto-)realistischer wird.

Audio direkt ins Ohr: Apple hat sich dafür entschieden, Lautsprecher in die Vision Pro einzubauen – in Form sogenannter Audio Pods. Diese richten den Ton direkt ins Ohr und verfügen über Personalized-Spatial-Audio-Technik. Rückt man etwa ein Fenster im Raum herum, kommt auch der Klang aus der Richtung. Das System orientiert sich an der Kopf- und Ohrgeometrie. Die Ausmessung erfolgt mit einem iPhone, das über eine True-Depth-Kamera verfügen muss. Ob die Audio Pods andere Personen im Raum stören, bleibt abzuwarten – Apple betont, dass die Lautsprecher genau ausgerichtet werden können. Alternativ kann man auch AirPods für den Klang verwenden.

Hochgenaues Augen- und Fingertracking: Die Vision Pro verwendet keine Controller. Stattdessen setzt Apple auf ein ausgeklügeltes – und laut Erstnutzern hochgenaues – Augentracking. Man schaut auf ein Element und dann löst man mit einer simplen Fingergeste aus. Es gibt diverse mögliche Gesten, die quasi selbsterklärend sind. Dazu gehören "Tap", "Double Tap", "Pinch and Hold", "Zoom", "Rotate" und sogar "Pinch and Drag". Dabei ist es egal, wo sich die Hand befindet, man muss sie nicht erhoben haben, sondern sie kann auch auf dem Sofa liegen bleiben. Es wird zudem eine virtuelle Tastatur geben, die vor den Nutzer projiziert wird.

Gläser statt Brille: Apple sieht nicht vor, dass man unter der Vision Pro eine Brille trägt. Stattdessen soll es – in Kooperation mit Zeiss – Brillengläser geben, die man magnetisch einsetzen kann. Bislang gibt es noch keine Angaben dazu, was diese Gläser kosten sollen. Es wird sich aber wohl um Produkte in medizinischer Qualität handeln, die genau angepasst werden können. Neu ist diese Idee im VR-Bereich nicht – auch für die Sony Playstation VR2 gibt es auf Wunsch Einsatzgläser.

Biometrischer Iris-Scan: Natürlich hat die Vision Pro Apple-typisch auch eine biometrische Zugangssicherung. Nach Touch ID (Fingerabdrucksensor) und Face ID (Gesichtserkennung) kommt nun Optic ID hinzu. Die Systeme, die zum Augentracking bei dem Headset verwendet werden, scannen dazu die Iris. Die Optic-ID-Daten sind verschlüsselt, verbleiben auf dem Gerät und werden in der Secure Enclave gespeichert, sodass weder Apple noch Drittentwickler auf sie zugreifen können. Auf das Augentracking haben Apps keinen Zugriff.

Headset in drei Teilen: Die Hardware der Vision Pro besteht aus mehreren Elementen, die sich an den Nutzer anpassen lassen. Die eigentliche Brille mit der gesamten Hardware ist mit den Audio Pods verbunden, was Apple "Audio Strap" nennt. Hier befindet sich auch der magnetische Anschluss für das Akkukabel, an dem die Batterie hängt (dort wird dann auch gegebenenfalls ein Netzteil via USB-C eingeklinkt). Auf die eigentliche Brille wird das sogenannte Light Seal gezogen, das das Umgebungslicht aus dem Seheindruck heraushält. Das Light Seal wird es in unterschiedlichen Größen geben. Dritter Teil des Headsets ist das Headband für den Hinterkopf. Ob es auch noch ein weiteres Band für den oberen Kopfbereich geben wird, das als Stabilisator dient, bleibt abzuwarten.

Mac in der Vision Pro: Apple ermöglicht es, die Vision Pro als Mac-Display zu verwenden. Dazu soll es ausreichen, den Rechner im Umfeld einfach nur anzusehen (gleiche Apple-ID vorausgesetzt). Die Bedienung der Maschine erfolgt über die angeschlossene Tastatur, ein Trackpad oder eine Maus. Somit kann die Vision Pro ein oder mehr Displays ersetzen.

Wie man iOS- und iPadOS-Apps anpasst: Apple hat bereits mehrere Videos für Entwickler veröffentlicht, die ihre iPhone- oder iPad-App auf die Vision Pro bringen wollen. Beide Anwendungssparten laufen direkt, man kann sie aber noch deutlich verschönern. Wie die Nutzung in der von Apple "Shared Space" getauften Umgebung abläuft, wird hier erklärt. In einer weiteren Session zeigt Apple, wie man Apps von anderen Geräten für die Vision Pro optimiert.

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3D-Filme aufzeichnen: Die Vision Pro kann sogenannte Spatial Videos sowie Spatial Photos aufnehmen, die sich dann auch wieder in 3D über das Headset wiedergeben lassen. Der optische Eindruck ist laut den ersten Hands-ons hervorragend. Es gibt bereits Spekulationen, dass Apple die 3D-Aufzeichnung auch auf neue iPhone-Modelle – mit passender Kameratechnik – ausdehnen könnte. Die Vision Pro zeigt Außenstehenden an, sobald aufgezeichnet wird.

Augen von außen: Eine Besonderheit der Vision Pro ist das OLED-Außendisplay. Hier soll man eine "Persona"-Darstellung der Augen des Trägers sehen. Damit sollen Menschen, die das Headset nutzen, im Raum präsent bleiben. Bis auf die Bilder, die Apple in seinen WWDC-Videos präsentiert, wurde die Funktion allerdings noch nicht live gesehen. Aus den Hands-ons bei Apple blieb sie ausgeklammert.

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(bsc)