Vodafone: Absage an Apple SIM

Die Apple SIM, die im iPad verschiedene Mobilfunkanbieter zur Auswahl stellt, stößt bei Vodafone nicht auf Gegenliebe. Man wolle diesen "Kern der Beziehung zum Kunden" nicht aufgeben, betonte ein Manager des Netzbetreibers.

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SIM Karte

(Bild: dpa, Martin Gerten)

Lesezeit: 2 Min.

Vodafone zeigt kein Interesse an der "Apple SIM". Der Großkundenchef des Mobilfunkanbieters Jan Geldmacher hat in einem Interview mit der Rheinischen Post betont, er gehe nicht von einer Unterstützung dieses "Konzepts" aus. Die SIM-Karte sei der "Kern unserer Beziehung zum Kunden", sie speichere zudem "extrem wichtige Informationen" – deshalb wolle man an ihr festhalten.

Apple hat die hauseigene SIM im vergangenen Herbst mit iPad Air 2 und iPad mini 3 eingeführt, sie stellt Nutzern in USA und Großbritannien verschiedene Mobilfunkanbieter zur Auswahl. Auch ein Wechsel des Netzbetreibers ist so theoretisch möglich – beispielsweise bei der Reise in ein anderes Land – ohne zugleich die SIM-Karte austauschen zu müssen.

Allerdings unterliegt die Apple SIM bislang erheblichen Einschränkungen: Apple hat den Netzbetreibern nämlich erhebliche Konfigurationsmöglichkeiten eingeräumt, so bindet AT&T die Karte nach der ersten Aktivierung ans eigene Netz – der Kunde kann den Anbieter also auch erst wieder durch Tausch der SIM-Karte wechseln.

Die Apple SIM wurde mit der aktuellen iPad-Generation eingeführt

(Bild: dpa, Jörg Carstensen)

Auch ist die Apple SIM nur Teil des iPads, wenn dieses direkt bei Apple erworben wird, die Mobilfunkanbeiter vertreiben die Karte nicht.

Bislang hat der iPhone-Hersteller nur AT&T, Sprint und T-Mobile USA sowie EE in Großbritannien als Partner gewonnen – europäische Netzbetreiber zeigen sich jedoch zurückhaltend. Die Deutsche Telekom stellt sich allerdings bereits auf die Einführung einer umprogrammierbaren SIM-Karte ("eSIM") im kommenden Jahr ein – allerdings eher für die Vernetzung von Gegenständen, in denen herkömmliche SIM-Karten unter Umständen keinen Platz finden.

"Wir brauchen einen offenen eSIM-Standard", betonte das Telekom-Vorstandsmitglied Claudia Nemat zum Auftakt des Branchentreffens MWC in Barcelona Ende Februar. (lbe)