WWDC: Apple fragt Entwickler, ob sie sich wieder in Präsenz treffen möchten

Während der Corona-Lockdowns wurde aus Apples Entwicklerkonferenz ein Onlineformat. Offenbar ist das aber nicht für alle Zeiten in Stein gemeißelt.

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Public Viewing der WWDC-Keynote bei Apple

Eine Zahl von Entwicklern und Medienvertretern konnte die diesjährige WWDC-Keynote auf Großleinwand mitverfolgen – zu sehen war der Ankündigungsfilm, der zeitgleich auch online gestreamt wurde.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Die Coronapandemie hat in Apples sehr von Traditionen geprägter Event-Landschaft einiges verändert: Die legendären Keynotes als Bühnenveranstaltung wichen aufwändig inszenierten Werbefilmen. Und aus der Entwicklerkonferenz WWDC wurde ein Onlineformat, das lediglich von einem kleinen Treffen von Entwicklern in Cupertino flankiert wird, die gemeinsam mit Medienvertretern den Keynote-Film anschauen können. Doch offenbar zeigt sich Apple durchaus offen für eine Rückkehr zum Präsenzformat, wie jetzt eine Befragung von Entwicklern zeigt.

Die Onlineumfrage wurde nach Ende der diesjährigen Konferenz auf der Developer-Website Apples angezeigt. Neben Bewertungen einzelner Bestandteile wie der Keynote, der Sessions, in denen neue Funktion und individuellen Hilfestellungen genauer erläutert werden, gibt es auch eine Frage zum Format. In dieser fragt Apple sehr direkt, ob sich die Entwickler eine Rückkehr zu einer Präsenzveranstaltung wünschen würden, eine Onlinekonferenz haben möchten oder aber ob sie das Hybridformat mehr wertschätzen. Es ist das erste Mal, dass Apple sich hier offen zeigt, wobei die Veranstaltung im Jahr 2022 noch im Übergang zwischen Lockdowns und der Rückkehr zur Normalität lag und folglich auch die Teilnehmerzahl vor Ort aus Infektionsschutzgründen überschaubar bleiben sollte.

Entwickler werden von Apple gefragt, ob sie eine Rückkehr der WWDC zur Präsenzveranstaltung wünschen.

(Bild: Apple)

Der Vorteil des Onlineformats ist aus Entwicklersicht, dass Apple alle Inhalte und Möglichkeiten der Konferenz auch über das Netz anbietet, also die kost- und zeitspielige Anreise nach Kalifornien entfällt. Auf diese Weise gibt es auch keine Begrenzung mehr bei der Teilnehmerzahl – früher gab es stets mehr Anmeldungen als Tickets und das Los entschied schließlich darüber, wer teilnehmen durfte und wer nicht. Während anfangs Einvernehmen darüber bestand, dass das Onlineformat eine Verbesserung ist, wurden am Rande der diesjährigen WWDC Stimmen laut, die sich doch für eine Rückkehr zur Präsenzveranstaltung aussprachen.

So sagten mehrere Entwickler heise online, dass sie fürchten, dass die Community langfristig darunter leiden könnte, wenn das Onlineformat beibehalten wird. Zwar gäbe es zwischen jenen, die früher in Präsenz teilgenommen haben, einen Zusammenhalt, der bis heute fortbesteht. Jüngere Entwickler, die jetzt erst dazustoßen, fänden aber nicht mehr so leicht Zugang in die Gemeinschaft. Neben den Inhalten und Hilfestellungen sei es vor allem auch der Branchentreff gewesen, der bei der WWDC als gewinnbringend angesehen wurde. Zudem reisen viele Entwickler trotzdem noch nach Cupertino und nehmen an einer der vielen Randveranstaltungen teil, die die WWDC traditionell immer umgeben haben.

Sollte Apple zur Präsenz zurückkehren, wäre allerdings ungeklärt, ob auch an der Präsentationsform der Keynote wieder etwas geändert wird. Die WWDC war seinerzeit im Jahr 2020 die erste Veranstaltung, deren Keynote von Apple – notgedrungen – als Video gezeigt wurde. Schnell machte der iPhone-Hersteller aus der Not eine Tugend und hat offenbar so viel Gefallen daran gefunden, dass er bislang nicht erkennen ließ, davon abrücken zu wollen.

(mki)