Weitere Anklage gegen Ex-Worldcom-Chef Ebbers

Die US-Börsenaufsicht sieht sich in sieben Quartalsberichten von Ebbers getäuscht.

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Von
  • Torge Löding

Der wegen Wertpapierbetruges angeklagte ehemalige Konzernchef des Telecom-Riesen Worldcom, Bernard Ebbers, muss mit einer weiteren Anklage rechnen. Die Washington Post berichtet, dass die US-Börsenaufsicht SEC Ebbers nun Bilanzfälschung in sieben Fällen vorwirft. In einem ersten Verfahren hatte der ehemalige Top-Manager Anfang März seine Unschuld beteuert. Das US-Justizministerium wirft ihm Verschwörung zum Wertpapierbetrug, Wertpapierbetrug und Falschangaben gegenüber Aufsichtsbehörden vor. Der ehemalige Worldcom-Finanzchef Scott D. Sullivan hatte sich in einem Gericht in New York zuvor zu den gleichen Vorwürfen schuldig bekannt. Er kooperiert inzwischen mit der Staatsanwaltschaft. Dies ebnete den Weg für die Klage gegen seinen Ex-Boss Ebbers. Sullivan drohen bis zu 25 Jahre Gefängnis.

Worldcom war nach dem größten Bilanzbetrug der US-Geschichte im Sommer 2002 beim Insolvenzrichter gelandet. Tausende von Mitarbeitern verloren ihre Arbeitsplätze und die Aktionäre ihre Investments. Das inzwischen als MCI firmierende Unternehmen hat das Insolvenzverfahren unterdessen beendet. Ebbers hatte Worldcom von einer winzigen Telefongesellschaft durch dutzende von Firmenaufkäufen zum zweitgrößten US-Ferngesprächs-Unternehmen nach AT&T gemacht. Nun droht ihm eine langjährige Haftstrafe. (tol)