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Weitere Anklage gegen Ex-Worldcom-Chef Ebbers

Torge Löding

Die US-Börsenaufsicht sieht sich in sieben Quartalsberichten von Ebbers getäuscht.

Der wegen Wertpapierbetruges angeklagte ehemalige Konzernchef des Telecom-Riesen Worldcom, Bernard Ebbers, muss mit einer weiteren Anklage rechnen. Die Washington Post berichtet, dass die US-Börsenaufsicht SEC [1] Ebbers nun Bilanzfälschung in sieben Fällen vorwirft. In einem ersten Verfahren hatte der ehemalige Top-Manager Anfang März seine Unschuld beteuert [2]. Das US-Justizministerium wirft ihm Verschwörung zum Wertpapierbetrug, Wertpapierbetrug und Falschangaben gegenüber Aufsichtsbehörden vor. Der ehemalige Worldcom-Finanzchef Scott D. Sullivan hatte sich in einem Gericht in New York zuvor zu den gleichen Vorwürfen schuldig bekannt [3]. Er kooperiert inzwischen mit der Staatsanwaltschaft. Dies ebnete den Weg für die Klage gegen seinen Ex-Boss Ebbers. Sullivan drohen bis zu 25 Jahre Gefängnis.

Worldcom war nach dem größten Bilanzbetrug [4] der US-Geschichte im Sommer 2002 beim Insolvenzrichter gelandet. Tausende von Mitarbeitern verloren ihre Arbeitsplätze und die Aktionäre ihre Investments. Das inzwischen als MCI firmierende Unternehmen hat das Insolvenzverfahren unterdessen beendet [5]. Ebbers hatte Worldcom von einer winzigen Telefongesellschaft durch dutzende von Firmenaufkäufen zum zweitgrößten US-Ferngesprächs-Unternehmen nach AT&T gemacht. Nun droht ihm eine langjährige Haftstrafe. (tol [6])


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https://www.heise.de/-99315

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.sec.gov
[2] https://www.heise.de/news/Ehemaliger-WorldCom-Chef-bekennt-sich-nicht-schuldig-94595.html
[3] https://www.heise.de/news/US-Justizminister-beschuldigt-ehemaligen-WorldCom-Chef-94527.html
[4] https://www.heise.de/news/Worldcom-Bilanzskandal-weitet-sich-erneut-aus-77073.html
[5] https://www.heise.de/news/MCI-moechte-Insolvenzverfahren-verlaengern-93379.html
[6] mailto:tol@heise.de