Weitere Entlassungsrunde bei Meta: Jetzt trifft es Technik-Jobs

Die jüngsten Kündigungen sind Teil von Zuckerbergs Jahr der Effizienz. Betroffen sind nun Mitarbeiter in technischen Bereichen und das Instagram-Büro in London.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 30 Kommentare lesen
Frau mit Handy vergräbt ihr Gesicht in der Hand

(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Meta Platforms hat diese Woche viele weitere Kündigungen verschickt. Diese sind Teil der im März verkündeten Entlassungen von 10.000 Leuten und betreffen jetzt auch Angestellte mit technischen Aufgaben. Vor einem Monat hatte Mark Zuckerberg Umstrukturierungen und Entlassungen in technischen Gruppen für Ende April angekündigt. Diese erfolgen nun eine Woche früher. Ende Mai wird eine weitere Entlassungsrunde folgen, die vor allem Business-bezogene Abteilungen treffen soll.

Wie viele Techniker und Ingenieure das Unternehmen jetzt verlassen, erklärte die Facebook-Mutter nicht. Die Washington Post berichtet von rund 4000 Mitarbeitern, denen diese Woche gekündigt wurde, und beruft sich dabei auf ungenannte Quellen, die mit Metas Plänen vertraut sein sollen. Da wären also etwa 40 Prozent der im März angekündigten Entlassungen.

Im Business-Netzwerk LinkedIn und in anderen Foren posten verschiedene Meta-Mitarbeiter von ihren Entlassungen. Dazu gehören etwa Senior-Engineering-Manager, User-Experience-Researcher, Daten-Analytiker, Technical-Program-Manager, Spielprogrammierer und Content-Designer, wie The Verge berichtet. In Irland hat es aber auch Jakub Kocinski getroffen, den Leiter des Teams, das sich um das Wohlergehen der Meta-Nutzer kümmern soll. Kocinski war für die "Überwachung der Strategie in Bereichen wie problematische Nutzung, Mobbing und Belästigung sowie andere Schlüsselthemen" verantwortlich, meldet The Register.

Es werden also nicht nur Angestellte im Heimatland von Meta, in den USA, entlassen. Neben Facebook betrifft es zudem weitere Apps des Konzerns wie WhatsApp und Instagram. So berichtet Bloomberg, dass Meta den Instagram-Angestellten im Londoner Büro kündigen oder diese zurück in die USA versetzen wird. Der dortige Chef, Adam Mosseri, war erst letztes Jahr nach London gezogen und will nun zurückkehren in die Vereinigten Staaten. Das Instagram-Büro in London hatte zuvor rund 100 Mitarbeiter und dürfte damit geschlossen werden.

In vergangenen Wachstumsphasen habe Facebook viele Experten aus Bereichen außerhalb der Technologie eingestellt, hatte Zuckerberg bei der Ankündigung der Kündigungswelle im März ausgeführt. Das sei hilfreich für die Produktentwicklung gewesen, jedoch müsse die Belegschaft in den technischen Bereichen den Vorrang haben, erklärte Zuckerberg. So gehe es im Jahr der Effizienz auch darum, ein optimales Verhältnis zwischen Entwicklern und den anderen Rollen zu finden. Es gehe darum, Meta wieder zu einem schlankeren Unternehmen mit flacheren Hierarchien und klarerem Tech-Fokus zu machen.

Facebook ist nicht der einzige der Tech-Riesen, der im großen Stil Jobs abbaut. Tausende Menschen haben bereits ihre Arbeit verloren, insgesamt sollen es etwa 160.000 Stellen sein, die die Tech-Firmen gestrichen haben. Manche Beobachter sehen in der Kündigungswelle aber auch ein Ergebnis des "Over-Hirings" der Techkonzerne. Es sei den Firmen weniger um dringend zu besetzende Arbeitsplätze gegangen, sondern mehr darum, gute Kräfte vom Markt zu fischen, damit sie nicht anderswo anheuern. Nun würden manche Leute im Überhang wieder freigesetzt.

(fds)