Werbepartnerschaft von Google und Yahoo! muss warten

Die Internet-Konzerne Google und Yahoo! schieben angesichts laufender Wettbewerbsuntersuchungen ihre umstrittene Werbepartnerschaft auf.

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Von
  • Gernot Goppelt

Die Internet-Konzerne Google und Yahoo! schieben angesichts laufender Wettbewerbsuntersuchungen ihre umstrittene Werbepartnerschaft auf. Es gehe um eine kurze Verzögerung, teilten die Unternehmen am Freitag laut New York Times mit. "Die Unternehmen haben sich auf eine kurze Verschiebung geeinigt, damit wir unsere laufenden Diskussionen mit dem Justizministerium fortführen können", sagte ein Yahoo-Sprecher. "Nach unseren bisherigen Gesprächen freuen wir uns darauf, weitere Fragen zu unserem Vorhaben zu beantworten".

Was das Justizministerium mit den beiden Parteien klären will, wurde gestern noch nicht klar – von einem Verbot der Werbepartnerschaft bis zu freier Fahrt scheint noch alles möglich. Das Ministerium hatte "als Zeichen der Ernsthaftigkeit der Untersuchungen" im September den US-Kartellexperten Sanford M. Litvack engagiert. Dies wurde von Branchenbeobachtern zum Teil als Hinweis für eine mögliche Wettbewerbsklage interpretiert. Im September hatte auch die EU-Kommission erklärt, die Folgen des Abkommens für den europäischen Markt untersuchen zu wollen.

Einige Werbeunternehmen und Konkurrenten wie Microsoft hatten sich gegen die geplante Partnerschaft ausgesprochen, weil sie den Wettbewerb einschränken könne. Die beiden Konzerne haben in den USA bei der Internet-Suche einen gemeinsamen Marktanteil von rund 80 Prozent. Noch Mitte September hieß es, man plane keine weiteren Verzögerungen. "In unserem Geschäft ist Zeit Geld", hatte Google-CEO Eric E. Schmidt damals gesagt. Doch andere Teilnehmer im Internet- und Medienmarkt fürchten, die Dominanz von Google könnte "zementiert" werden und zu höheren Anzeigenpreisen führen. Ähnliche Befürchtungen gibt es bei Googles Vorhaben, Zeitungsarchive zu digitalisieren und einen Teil der Anzeigenerlöse an die Verlagshäuser abzugeben. Google würde so wohl auch in der Rolle eines "Informationsmaklers" gestärkt. (ggo)