Winklevoss-Zwillinge planen Bitcoin-Fonds

Der Rechtsstreit mit Mark Zuckerberg machte die Winklevoss-Zwillinge bekannt. Inzwischen sind die beiden bekennende Bitcoin-Anleger und wollen einen Fonds auflegen, der es leicht machen soll, in die virtuelle Währung zu investieren.

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Die Winklevoss-Zwillinge wollen einen Fonds zur Investition in die Digital-Währung Bitcoins eröffnen. Das geht aus Unterlagen hervor, die Tyler und Cameron Winklevoss bei der US-Börsenaufsicht SEC einreichten. Die Zwillinge sind vor allem für ihren jahrelangen Rechtsstreit mit Facebook-Gründer Mark Zuckerberg
bekannt. Sie warfen Zuckerberg vor, ihre Idee für ein soziales Netzwerk gestohlen zu haben. Der Streit wurde mit einem Vergleich beigelegt, der den Brüdern rund 65 Millionen US-Dollar einbrachte.

Inmitten des Hypes um die digitale Währung sprangen die Winklevoss-Brüder auf den Zug auf und gaben sich öffentlich als Bitcoin-Investoren zu erkennen. Laut New York Times sollen die Zwillinge im April Bitcoin im Wert von 11 Millionen US-Dollar gehalten haben, rund ein Prozent aller Bitcoins zu der Zeit. Jetzt sollen über ihren Fonds auch andere Menschen Geld in der virtuellen Währung anlegen können. Das soll es potenziellen Geldgebern einfacher machen, in Bitcoins zu investieren, heißt es in den Unterlagen.

Beim Fonds soll es sich um einen sogenannten Exchange Traded Fund (ETF) handeln, dessen börsengehandelte Anteile die Performance und den Durchschnittspreis der Bitcoins abbilden. An ersten Handelstag soll ein Anteil mit rund 0,2 Bitcoin unterlegt sein, ingesamt wollen die Zwillinge Anteile im Wert von rund 20 Millionen US-Dollar verkaufen. Die Bitcoins des Fonds werden laut den Unterlagen vom Unternehmen der Zwillinge sicher in den USA vorgehalten, über die jährlichen Managementgebühren des Fonds werden keine Angaben gemacht.

Ob die Börsenaufsicht ihr Placet zu dem Vorhaben gibt, ist noch völlig offen. Interessierten Investoren steht allerdings schon ein anderes Investment-Vehikel zur Verfügung: der im März gegründete Bitcoinfonds der Investmentfirma Exante, die in Malta beheimatet ist. Allerdings ist hier das nötige Kleingeld erforderlich – die Mindest-Einstiegssumme liegt bei 100.000 US-Dollar.

Die digitale Währung Bitcoin rückte vor einigen Monaten in den Blickpunkt, Spekulanten schickten den Kurs auf eine Achterbahnfahrt. Bitcoins werden nicht von einem Staat und seiner Zentralbank kontrolliert, sondern von Internetnutzern in komplizierten Rechenoperationen "geschürft". Die Menge an Bitcoin-Einheiten ist auf 21 Millionen begrenzt. Derzeit liegt der Kurs am nach wie vor wichtigsten Handelsplatz Mt. Gox zwischen 90 und 100 US-Dollar. (Mit Material von dpa) / (axk)