Witwe von Steve Jobs startet digitales Archiv

Lauren Powell Jobs stellt Reden, Videos und Interviews mit Zeitzeugen, die sich mit dem 2011 verstorbenen Apple-Mitbegründer beschäftigen, in ein Online-Archiv.

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Jobs präsentiert erstes iPad

Der damalige Apple-Chef Steve Jobs präsentiert im Januar 2010 das erste iPad.

(Bild: dpa, John G. Mabanglo/EPA/dpa)

Lesezeit: 3 Min.

Vor nicht ganz 11 Jahren starb Apple-Mitbegründer Steve Jobs mit nur 56 Jahren – eine Zäsur nicht nur für Apple, sondern für die gesamte Technikbranche. Seine Witwe Laurene Powell Jobs, mit der er seit 1991 verheiratet war und die drei Kinder für ihn gebar, hat nun ein neues Online-Archiv gestartet, das Jobs' Angedenken bewahren soll. Dies kündigte die Investoren und Philanthropin in dieser Woche in Kalifornien an.

Erste Beiträge sind im "Steve Jobs Archive" bereits einzusehen. Die Website wird von Archivaren gestaltet und gepflegt. Ein leitender Historiker soll Artefakte, Interviews und andere Materialien zu Jobs' Leben sammeln und diese digital aufbereiten. Dazu wird es auch längere Interviews mit vielen Menschen geben, die mit Jobs zusammengearbeitet haben, darunter der heutige Apple-Chef Tim Cook, Apples Ex-Designboss Jony Ive und viele weitere.

Es gehe ihr "viel mehr um [seine] Ideen", erklärte Powell Jobs in einem Interview auf der Code-Konferenz in Los Angeles. Jobs habe verstanden, wie die Gestaltung unseres Umfelds durch den Menschen "unser Leben bestimmt". Dies bedeute auch, dass man es ändern könne, hinterfragen und erweitern, "um menschlichen Fortschritt herzustellen".

Powell Jobs bezog sich damit auf eine berühmte Aussage von Steve Jobs, laut der "alles um Dich herum von anderen Menschen bestimmt" wurde. Das bedeute, dass man es verändern könne. Denn diese Menschen seien eben nicht unbedingt schlauer als man selbst. "Als Menschen haben wir die Verantwortung, die Dinge wieder zurück in dieses Sammelbecken der menschlichen Existenz zu geben – auf eine Art, von der wir alle profitieren", fasst das Powell Jobs zusammen.

Einiges zum Inhalt des Steve Jobs Archive verriet Powell Jobs bereits. So gebe es Interviews mit Hunderten Menschen, die Jobs über die Jahre gekannt hatten. Es gebe "viel Material, das einfach nur Steve ist", so Jony Ive. Es gehe darum, zu lernen, wie er die Welt sah. Powell Jobs sagte, Jobs habe Arbeiten hinterlassen wollen, wie dies Künstler täten. Es sei ihm um Klarheit gegangen. Sie erinnerte an Jobs' Rückkehr zu Apple im Jahr 1997. Damals habe er eine riesige Produktlinie auf nur vier Geräte reduziert. Er habe nie ein Problem gehabt, zu schlechten Ideen "nein" zu sagen – und sogar zu guten Ideen, die nicht passten. Wann das Steve Jobs Archive eröffnet wird, ist aktuell noch unklar.

Update

Einzelne Bereiche des Steve Jobs Archive sind mittlerweile zugänglich – allerdings handelt es sich zunächst nur um eine Blog-artige Auswahl an Materialien.

(bsc)