Workstation- und Server-Chipsatz von Nvidia

Nvidia hat eine Server- und Workstation-Version ihres Nforce4-Chipsatzes für AMDs 64-Bit-Prozessoren vorgestellt.

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Von
  • Benjamin Benz

Nvidia hat eine Server- und Workstation-Version des nForce4-Chipsatzes für AMDs 64-Bit-Prozessoren vorgestellt. Der nForce 4 Professional 2200 ist ausschließlich für die Opteron-Prozessorfamilie gedacht; er hat auf den ersten Blick viele Ähnlichkeiten mit dem Desktop-Chipsatz nForce 4 SLI.

Der Chipsatz hängt über einen Hypertransport-Link an der CPU und verfügt über 20 PCI-Express-Lanes. Genau wie seine kleinen Desktop-Geschwister (nforce 4, nforce 4 Ultra/SLI) kann er nur vier PCIe-Geräte verwalten -- je nach Konfiguration bleiben also einige der Lanes ungenutzt. Neben vier SATA-II-Ports (300 MByte/s) und vier PATA-133-Anschlüssen hat Nvidia dem Chip auch einen Gigabit-Ethernet-Port und zehn USB-2.0-Kanäle spendiert. Auch für einen Standard-PCI-Bus (32 Bit, 33 MHz) und Audio (AC97) ist gesorgt.

Das besondere an der Opteron-Version ist, dass an den Hypertransport-Links einer weiteren CPU ein zweiter Baustein angeschlossen wird. Dazu dient der Media and Communication Processor (MCP) nForce 4 Professional 2050, der weitere I/O-Kanäle zur Verfügung stellt. Er wird in einem Mehrwegesystem über einen eigenen Hypertransport-Link mit einer zweiten CPU verbunden und stellt weitere 20 PCIe-Lanes, vier SATA-II-Ports und einmal Gigabit-LAN zur Verfügung. Zusammen mit dem Hauptchip unterstützt er auch den SLI-Betrieb, bei dem zwei Grafikkarten sich die Rechenarbeit teilen. Während bei Desktop/Einchip-Lösungen jeder SLI-Port maximal acht PCI-Express-Lanes bekommt, stehen hier jeder Grafikkarte die vollen 16 Lanes zur Verfügung und zusätzlich noch acht für weitere PCIe-Hardware

Wer besonders viel I/O-Leistung -- oder tolle Marketingzahlen -- benötigt, kann in einem Quad-Opteron-System neben dem nForce4 Pro 2200 noch drei zusätzliche nForce-Pro-2050-Chips einsetzen. Daraus ergeben sich 80 PCIe-Lanes, 16 SATA-II-Ports und vier Gigabit-Ethernet-Anschlüsse.

Nvidia will mit den neuen Chips alle Opterons (bis zu acht pro System) und auch die für Sommer dieses Jahres angekündigten Dualcore-Chips unterstützen. Im Workstation-Bereich könnte der SLI-Betrieb AMD und Nvidia Märkte erschließen, die bislang den RISC-Workstations vorbehalten waren. Für Server bleibt allerdings ein Wermutstropfen, denn der Chipsatz verfügt über keine eingebaute Grafik - viele Server-Boards nutzen eine solche bei Intel-Chipsätzen, um einen I/O-Port zu sparen.

Neue Nahrung für die Gerüchte um eine kommende HP-Workstation mit Opteron-Prozessoren und nForce 4 gibt die offizielle Präsentation von Nvidia: Zwar tauchen in der Liste der allgemeinen Partner anfangs nur Intel, Sony, AMD, und Microsoft auf, die Präsentation zeigt aber mehrfach das Bild einer SLI-Workstation von HP. (bbe)