Yahoo macht Klickbetrug zur Chefsache

Der Portalbetreiber ernennt einen erfahrenen Hausjuristen zum Vizepräsidenten für den Marktplatz. Seine Hauptaufgabe: Der Kampf gegen den Klickbetrug.

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Portalbetreiber Yahoo verstärkt seine Bemühungen gegen den Klickbetrug beim eigenen Anzeigensystem mit der Berufung des Hausjuristen Reggie Davis zum Vizepräsidenten. Davis soll sich künftig um die Qualitätssicherung auf dem Yahoo-Anzeigenmarkt kümmern und dabei schwerpunktmäßig Maßnahmen gegen den Klickbetrug entwickeln und koordinieren. Davis und sein Team werden der neu gegründeten Advertiser & Publisher Group zugeordnet, die von Susan Decker geleitet wird. Vor seiner Berufung war Davis als Anwalt in Yahoos Rechtsabteilung unter anderem mit der Prozessführung in Sachen Klickbetrug betraut.

Klickbetrug ist für Yahoo – wie für die Hauptkonkurrenten Google und Microsoft – ein ernst zu nehmendes Problem, denn es geht um viel Geld. Bei den gängigen Systemen wird den Inserenten jeder Klick auf eine Anzeige in Rechnung gestellt, der Preis richtet sich dabei nach der Popularität der mit der Anzeige gebuchten Suchbegriffe. Mit falschen oder skriptgesteuerten Klicks auf die Textanzeigen lassen sich die Abrufzahlen manipulieren und die Werbekosten der Inserenten in die Höhe treiben. Genaue Zahlen zum Klickbetrug geben die Branchengrößen nicht bekannt, entsprechende Statistiken von Dritten werden in der Regel angezweifelt. Yahoo bezifferte die Zahl der nicht in Rechnung gestellten Klicks zuletzt auf etwa 12 bis 15 Prozent. Dabei sei jedoch nicht immer Betrug im Spiel. Bei einem Werbevolumen von mehreren Milliarden US-Dollar ist das für die Erzkonkurrenten immerhin Anlass genug, das Problem gemeinsam anzugehen.

Auch Google sucht nach neuen Wegen, dem Klickbetrug zu begegnen und die Zufriedenheit der Inserenten zu erhöhen. Zuletzt führte der Anbieter neue Kontrollmöglichkeiten für Inserenten ein; gestern startete Google den Beta-Test für ein neues Vergütungsmodell, bei dem der Inserent nur zahlt, wenn über die Anzeige vermittelte Besucher seiner Website auch eine bestimmte Aktion ausführen – wie zum Beispiel einen Newsletter bestellen. (vbr)