c't 3003: Apple Vision Pro gekauft | Was mache ich jetzt damit?

Seit dem 2. Februar ist die Apple Vision Pro in den USA verfügbar. c't 3003-Host Keno ist nach New York geflogen und testet die neue Brille direkt vor Ort.

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Lesezeit: 23 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Keno hatte im Laufe der Jahre so gut wie alle VR-Brillen auf dem Kopf. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen hat ihn die Apple Vision Pro bei seinem ersten Test überrascht. Neben dem Transkript bekommt ihr hier bei heise online auch einen Testbericht in Textform von Keno.

Transkript des Videos

(Hinweis: Dieses Transkript ist für Menschen gedacht, die das Video oben nicht schauen können oder wollen. Der Text gibt nicht alle Informationen der Bildspur wieder.)

Guckt mal hier, ein riesiges Apple Vision Pro Headset im Apple Store in New York. Und da gehe ich jetzt gleich rein und kaufe mir so ein Ding. Denn das Ding macht ja einen Hype sondergleichen. James Cameron hat gesagt, es sei ein religiöses Erlebnis gewesen, dieses Headset zum ersten Mal aufzusetzen. Und ich habe auch in einem Artikel gelesen, dass eine Erschütterung im Universum zu spüren ist, wegen dieses Headsets. Und alle Leute fragen sich halt, hat das das Potenzial, die Welt so zu verändern wie 2007 das iPhone? Und ja, ich frage mich das auch. Und ich bin ganz ehrlich super aufgeregt, weil ich habe das Ding noch nie aufgehabt. Und das ist jetzt auch nicht gefakt, dass ich den Test schon vorher gemacht habe oder so, sondern ich habe es zu diesem Zeitpunkt noch nicht aufgehabt.

Ja, ich werde da jetzt reingehen, mir das Teil kaufen und dann nehme ich euch mit ins Hotelzimmer. Und dann packe ich das hier in diesem Video aus und probiere es zum ersten Mal aus. Und ja, ich bin sehr gespannt. Ihr merkt vielleicht, ich bin wirklich aufgeregt. Ich bin wirklich aufgeregt. Bleibt dran!

Liebe Hackerinnen, liebe Internetsurfer, herzlich willkommen hier bei…

Ja, ich hab jetzt hier ein bisschen eingekauft, hab hier noch ein paar Zubehör-Sachen gekauft und laufe jetzt mit meinen Taschen durch Manhattan. Weil was soll denn passieren? Das ist ja total unauffällig. Weiß doch keiner, was da drin ist. Das ist nur meine alte Wäsche.

Ich bin jetzt in meinem Hotel angekommen aus dem Apple-Store und hab hier meine tolle Apple-Tüte. *Rumpf* Und ich werde das schöne Stück jetzt mal auspacken. Ah, mh. Hier diese schöne Reisleine. Ah. *Lachen* Das sieht so aus wie auf so einem Podest. Müsste sich nur noch so schön so drehen oder so. Wow. Also das ist schon cool. Man hätte den Karton aber durchaus platzsparender gestalten können. So, ja, das ist das Headset. Es ist tatsächlich ziemlich schwer, aber das ist mehr schon. Jetzt mach ich das auf. So, sieht das aus. Und dann kann ich hier eine Klappe aufmachen. Aha. Siehst du das? Oh, ein wunderschönes Anleitungsbuch. Hier ist das Band drin. Das ist das Dual-Loop-Band, weil das andere, das ist das Solo-Knit-Band. Das ist da ja dran. Hier ist noch irgendwas. Au. Hm. Das Putztuch, meine Lieben. Das Putztuch. Ich hab gefragt, ob es das Gleiche ist, was Apple für teures Geld verkauft. Hier bitte einmal den Preis einblenden, weil ich den nicht weiß. Allerdings ist es nicht genau das, was Apple verkauft. Da ist nämlich nicht einfach ein Apple-Logo drauf, sondern da ist tatsächlich Apple Vision Pro.

So, und hier ist jetzt das ominöse Batterie-Case. Das ist sehr schwer. Boah, das ist echt. Also ich würde sagen, das ist mindestens ein Stück Butter. Das Light-Seal war schon vorinstalliert. Ich habe über 20 Leute vermessen lassen und davon hattet deutlich über die Hälfte 21 W. Und das ist natürlich auch die Größe, die ich habe. Und ja, aber wenn ihr das Headset kaufen wollt und das mit mehreren Leuten teilen wollt, müsst ihr eventuell mehrere von diesen Light-Seals kaufen und kostet leider 199 Dollar das Stück. Dann nehme ich halt mein Battery-Pack und tu das hier dran. Das ist nicht MagSafe, da muss man schon so sehr... Okay, das dreht man hier so rein. Bevor ich jetzt loslege, lasse ich es noch ein bisschen laden. Das ist hier einfach ein Apple-USB-C-Kabel. Und das Gute ist, amerikanischer Stecker, kann ich hier also direkt benutzen. Dann stecke ich das da rein. Also mir wurde übrigens explizit im Apple-Store gesagt, dass man das Ding niemals am Light-Seal anfassen darf, weil dann, das ist nämlich nur magnetisch, und dann kann es sehr leicht passieren, dass einem das Ding runterfällt. Und das will man natürlich nicht. Ja, und dann gibt es hier noch so ein schönes Verhüterli. Und das kann man dann hier so... Ist das schön! Also das kann ich wirklich mit Huch und Recht behaupten. Es fühlt sich deutlich hochwertiger an, als jedes VR-Headset, das ich hier in der Hand habe. Und es ist das schwerste VR-Headset, was ich je in der Hand hatte. Das liegt aber daran, weil das hier vorne alles aus Metall ist, aus Aluminium.

So, und jetzt haben wir natürlich noch die ganze Brillenkurzsichtigen-Situation. Ich bin stark kurzsichtig, aber ich hätte bei der Bestellung eine amerikanische Brillenverschreibung hochladen können/müssen. Dann hätte ich Zeiss Gläser, Korrekturgläser kaufen können. Geht aber wirklich nur mit einer amerikanischen Augenarzt-Rezeptverordnung. Ich mache mir jetzt meine Kontaktlinsen rein, die ich mir extra dafür gekauft habe, weil ich eigentlich keine Kontaktlinsen mag. Aber gut. Was tut man nicht, was tut man nicht alles? Die eine ist drin. Ja! So, Kontaktlinsen sind drin. Der große Moment. Ich gucke das erste Mal in das magische Headset. Ich sehe schon deutlich, dass das ein OLED-Display ist, bzw. Displays. Mich nervt jetzt schon das Kabel, weil es so an meinem Ohr irgendwie rumeilt. Egal, lege ich mir jetzt mal so... Oh wow! Jetzt muss ich diesen Knopf drücken, um... Ah ja, um das Pupillentracking zu machen. Okay, jetzt kam so ein Häkchen. Au! Okay, also das ist schon mal ziemlich geil. Man sieht schwarzer Hintergrund, Apple-Logo und... Also, ich sehe hier den Raum, ich sehe Pascal, wie er mich filmt und so mit Schreibschrift dieses typische Apple-Hello. Das ist wunderbar. Es ist wunderbar. Und ich sehe aber auch, es ist eine sehr gute Path-Through-Qualität. Dass das so aussieht, dass ich dieses Headset vergesse und denke, ich gucke einfach in die Welt, das ist absolut nicht so. Es liegt auch daran, dass dieser Raum nicht perfekt ausgeleuchtet ist, aber das hat man in der Realität auch nicht. Aber ich kann gut gucken und ich kann problemlos mein Handy ablesen. Ich habe nicht dieses Problem bei anderen Path-Through-Headsets mit der Überbelichtung. Das heißt, ich kann auf jeden Fall absolut problemlos, ich lese hier gerade Nachrichten, Messages kann ich problemlos ablesen. Das Größenverhältnis ist korrekt, meine Hände sehen richtig aus. Es ist auch wirklich schön latenzarm. Aber natürlich, was heißt natürlich, aber ich sehe, wenn ich meinen Kopf schnell bewege, auf jeden Fall ganz deutlich einen Nachzieheffekt, der ist da. Also ein bisschen laggt das Display. Also dieser schlieren, dieser typische Display-Schlieren-Effekt. Die Farben sind auch... Ja, oh, das Path-Through hier ist definitiv besser als das der Oculus Quest. Und wenn wir direkt dabei sind, ich habe die Oculus Quest ja dabei. Also ich sehe jetzt schon der Schwarzwert, weil es eben ein LC-Display ist. Es ist deutlich schlechter, also das Schwarz sieht hier aus wie Grau, so milchig. Die Quest 3 hat ein okayes Path-Through. Ich kann mein Handy ablesen. Es ist fies, fies überbelichtet. Direkten Vergleich. Ja, viel besser, viel besser. Ne, und ich würde auch, der Nachzieheffekt ist auch nicht schlechter bei Apple. Ich sage mal 40% besser. Aber es ist nicht perfekt. Das ist jetzt so mein Path-Through-Statement.

"Pascal, kannst du mal das Licht dunkler machen? Der Nachzieheffekt ist schlimmer geworden. Aber ich kann immer noch alles gut erkennen. Du kannst das Licht gerne wieder anmachen. Das ist geil, das ist geil. Jetzt sagt mein iPhone, was hier neben ist, sagt direkt "Setup Apple Vision Pro". Und zwar beide. Ich habe hier zwei iPhones, einen mit einem deutschen Account, eins mit einem amerikanischen. Und interessanterweise, Leute, es ist ja noch nicht bekannt, ob das Ding überhaupt nach Deutschland kommt. Aber es ist übersetzt. Hier steht tatsächlich "Apple Vision Pro konfigurieren" auf meinem deutschen Handy.

Ich habe hier aber mir extra ein iPhone mit einem amerikanischen Account vorbereitet. Und da habe ich auch schon Geld drauf geladen, dass ich Apps kaufen kann. Und werde das jetzt benutzen, um weiterzumachen. Also, auf dem Display steht jetzt, dass ich auf dem iPhone jetzt draufdrücken soll. "Press the digital crown to set up your eyes". Also drücken. "Look at your hands to set up". Jetzt sehe ich meine Hände, jetzt wobbeln meine Hände so verrückt. Jetzt werden hier meine Hände aufgenommen. "Hand set up" abgeschlossen. Wow. Es ist ziemlich geil. Es ist ziemlich geil. So, bevor es weitergeht, mache ich jetzt erstmal ein Update auf Vision OS 1.02. Und das Tolle ist, ich kann die Brille einfach auflassen und einfach Käffchen trinken dabei. Mit aufgesetztem Headset. Also jetzt, ah, jetzt soll ich meinen Persona... "Tilt your head by tilting it slightly down." "Then make a big smile with your teeth showing." "Now raise your eyebrows." Ah, ist noch am Persona-Createn. Hä? Wieso? Wie funktioniert das? Wie crazy ist das denn? What the fuck? Okay. Das bin ich jetzt mit Studio Lighting. Und was ist Kontur? Ich sehe überhaupt keinen Unterschied. Das ist glaube ich am besten. Next. Ich mache jetzt was total weirdes. Ich habe hier ein Handy, was einen anderen Account hat als das Ding. Ich habe jetzt ein Handy, was einen anderen Account benutzt als meine Vision Pro. Und damit rufe ich mich jetzt mal selber an. Ich glaube, das ist weird. So. Jetzt werde ich hier angerufen. Handy klingelt Das hätte... Warum ist das so weird? Warum sieht das, dass ich lache? Warum sieht es das? Ich verstehe das nicht. Was? Das ist komisch. Ich lege wieder auf.

Es gibt tatsächlich eine YouTube-App. Eine inoffizielle, die heißt Juno. Und die habe ich jetzt mal geöffnet. Gucken wir mal die Videos von unserem kleinen Nachbarschafts-Channel an. Und es funktioniert gut. Es schwebt dann hier halt so ein Video im Raum. Was mich die ganze Zeit schon interessiert, funktioniert auch 180° 3D-Video. Das ist ja das, was man eigentlich haben will. Und das funktioniert nicht. Okay. Das ist nicht 3D. Das ist nicht 180°. Das wird einfach als normales 2D-Video angezeigt. Oder ich mache was falsch. Ich mache das Video mal ganz groß. Ne, das wird auch nicht räumlich. Schade. So, jetzt gucke ich mir mal mein erstes Spatial an. Ich habe so ein paar gemacht. Nehme mal hier Pascal im Diner. Ach, okay. Oh wow. Okay, das ist weird. Das ist weird. Das ist jetzt so ein 3D-Video, was so mit so einem unscharfen Rahmen hier in den Raum projiziert wird. Das fühlt sich sehr komisch an. Das ist hier übrigens vor dem Apple Store heute Morgen. Da habe ich tatsächlich deutsche Apple-Fans getroffen. Wir freuen uns, dass wir uns eine Apple Vision Pro gekauft haben. Die Qualität ist gut. Ein bisschen bröselig, würde ich sagen. Aber es sieht gut aus. Aber es ist auf jeden Fall ein deutlicher 3D-Effekt zu erkennen. Sieht geil aus. Mein Gehirn denkt schon definitiv eher, dass es eine echte Erinnerung ist, als ein normales 2D-Video. Kann man machen.

So, und jetzt gucke ich mir mal die vorinstallierte Demo-App an. Die heißt "Encounter Dinosaurs". Ist von John Favreau. Auf dem T ist ein kleiner Schmetterling. Hallo Schmetterling. Hallo. Jetzt geht hier gerade meine... Meine Realität geht gerade flöten. Das ist ja geil. Das ist ja geil. Okay, hier ist einfach jetzt so eine Wand aufgegangen. Also, wie soll ich das erklären? Es ist einfach so, die Hälfte meiner Umgebung ist jetzt einfach VR. So, jetzt ist hier so ein kleiner Dino. Und jetzt... Okay, ein großer Dinosaurier. Äh, ja hallo. Er guckt mich an und er kommt mir ganz nahe. Na klar, na klar. Ja, ja. Okay. Ich habe wirklich, ich habe ja ungefähr jedes VR-Headset schon ausprobiert. Und das ist halt sehr, sehr geil. Das ist halt eine sehr, sehr hohe Auflösung. Die Grafikqualität ist super gut. Es ist einfach VR, aber es ist halt super gut. Sieht super gut aus. Ich zeige euch jetzt einmal ganz kurz, wie das ganze Ding funktioniert. Also, ihr drückt einmal auf die Krone und dann habt ihr einfach hier so ein App-Menü, wie auf dem iPad oder so. Und dann könnt ihr einfach mit dem Finger, könnt den Finger auch hier unten haben, könnt ihr so hin und her scrollen. Dann könnt ihr halt Apps starten. Bei jedem Fenster, was ihr aufmacht. Ich mache jetzt mal ein Browser-Fenster auf. So, und das Faszinierende daran ist, dass die Bedienung so funktioniert, dass ihr einfach da drauf guckt, was ihr auswählen wollt und dann einfach mit dem Finger schnipst oder einfach die Daumen und Zeigefinger zusammen macht. Und dann könnt ihr einfach, ja, dann könnt ihr einfach überall hingucken, wo ihr drauf klicken wollt. Also hier zum Beispiel auf der heißen Seite diesen Artikel, zack, drauf gucken. So, und dann gehe ich halt einfach auf den Artikel drauf, den ich sehen will. Und dann kommt da der Artikel und dann kann ich einfach so hoch und runter scrollen. Und wenn ich irgendwo drauf klicken will, dann gucke ich da einfach drauf. Also an Apps. Apple TV habe ich, kann ich mir Videos angucken, Fotos. Da kann ich mir diese Spatial-Sachen angucken, Mail, Message des Keynote. Interessant ist noch, unter kompatible Apps sind halt einfach iPad-Apps, die ich installiert habe, die ich benutzen kann. Das sind dann einfach halt 2D-Fenster, die in meinem 3D-Raum dann rumschweben und die ich mir einfach größer und kleiner machen kann, indem ich hier auf die Ecke gucke und die dann so größer und kleiner mache. Und wenn ich da unten hingucke, dann kann ich sie mir auch hier so im Raum verteilen und die bleiben dann da auch. Die erkennt ja den Raum. Damit kann ich, mit dem X kann ich sie zumachen. Und so kann man sich super intuitiv hier durch die Gegend bewegen. Wenn ich da eine andere URL eingeben will, kann ich entweder hier draufdrücken und kann dann auch eine Tastatur benutzen. Und was ich super future finde, da wird dann so oben über der Tastatur wird dann so eine Text-Preview eingeblendet. Hallo. Und dann sehe ich, was ich schreibe und kann jetzt zum Beispiel einfach mal c‘t 3003 suchen und dann googelt der c‘t 3003. Weil ich hier gerade in den USA bin, kommt das erst ganz spät. Aber naja, zumindest kommt es irgendwann. Und dann bin ich auf dem YouTube-Kanal und kann mir YouTube-Videos angucken. So, und wenn ich keine Tastatur angeschlossen habe, dann kann ich einfach, dann blendet er die Tastatur hier ein und ich kann dann einfach da drauf gucken auf den Buchstaben und dann halt mit dem Finger schnippen und damit dann irgendwas eingeben. Ich kann aber auch einfach so mit den Fingern auf diese Tastatur vor mir rumhauen, rumtippen. Das funktioniert auch. Was noch interessant ist, ich kann hier mit der Krone die Realität ein- und ausblenden. Ich habe hier jetzt so eine schöne Schneelandschaft in meiner Umgebung und kann mir so graduell die Realität, die Unaufgeräumte, wieder reinmachen.

Mein Fazit, also mein vorläufiges Fazit. Ich war ein bisschen genervt von dem Hype und habe gedacht, das kann das Ding noch nicht, das kann das Ding nicht liefern. Ich bin wirklich positiv überrascht. War zwischendurch begeistert, ich war zwischendurch emotional, weil ich gedacht habe, das ist irgendwie ein Gerät aus der Zukunft, weil sich das nicht so angefühlt hat wie so ein gradueller Sprung, wie so bei den Geräte-Generationen Quest 1, 2, 3, sondern das hat mehrere dieser Generationen übersprungen, dieses Ding. Das Display ist wahnsinnig gut. Das Display ist über 4K für jedes Auge, das heißt man sieht keine Pixel mehr, im besten Fall. Beim Pass-Through, also wenn man seine echte Welt sieht, sieht man schon Pixel vielleicht nicht unbedingt, aber man sieht so grisselige, grobkörnige. Was auch nicht perfekt ist, ist das Sichtfeld. Das Sichtfeld ist eingeschränkt, das heißt es ist nicht mal ein komplettes Blickfeld ausgefüllt, sondern nur ein Teil. Ich habe gerade noch mal den direkten Vergleich gemacht mit der Quest 3. Also zumindest mit meinem Kopf und meinen Augen, das ist individuell, aber die Quest 3 ist sogar leicht besser, also in Sachen Sichtfeld. Ansonsten muss ich gerade sagen, ich habe jetzt mehrere Stunden mit der Vision Pro rumgespielt, habe gerade noch mal die Quest 3 aufgehauen. Es fühlt sich an, als würde ich eben den C64 benutzen, muss ich ganz ehrlich sagen. Gerade die Bedienung ist viel, einfach viel ungenau. Es ist einfach richtig geil, dass ich dadurch das Eye-Tracking, ich einfach irgendwo hingucken kann und dann immer nur irgendwo so mache und das dann erkannt wird. Also gerade mit der Fingererkennung hatte ich überhaupt keine Probleme, auch wenn ich meinen Finger hier hatte und dahin geguckt habe, hat es noch funktioniert. Null Probleme gehabt. Das Einzige, dass das Eye-Tracking manchmal ein bisschen verrutscht ist, dass ich gemerkt habe, dass sozusagen der virtuelle Cursor, auf den ich immer drauf geguckt habe, dass der immer so ein bisschen weiter oben oder ein bisschen weiter unten gewesen ist. Das hat dann was gebracht, einmal das Headset auf- und abzusetzen und dann ging es wieder. Was das Ganze aber wirklich zu einem Gerät macht, was aus der Zukunft kommt, ist einfach diese Liebe zum Detail in der Bedienung. Also zum Beispiel, das nenne ich mal ein Magic Keyboard-Kopple, das dann genau am Rand des Keyboards so ein kleines Fenster erscheint, wo ich sehe, was ich tippe zum Beispiel. Alleine wie diese Fenster so dreidimensional aussehen und so eine leichte Glasreflexion haben, es sieht einfach fantastisch aus. Und auch die Haptik des Geräts ist wirklich definitiv besser als bei jedem Headset, was ich je gesehen habe. Es ist aber auch das schwerste Headset, was ich kenne, was halt an diesen edlen Materialien liegt, alles Metall, Alu und so. Aber ich muss sagen, durch diese Anpassung, also durch das auf mich zugeschnittene Gesichtspolster, hat sich das für mich nicht schlimm angefühlt. Ich habe gerade schon gedacht, liegt das vielleicht daran, weil ich schon so lange VR mache und so schlimme ergonomische Headsets kenne, dass ich deswegen so hart gesotten bin. Aber ich habe sogar hier nur das normale Kopfband genommen, also nicht das, wo hier auch noch ein Band ist. Ich habe ehrlich gesagt gedacht, dass Apple das nur beilegt, weil es halt im Geschäft geiler aussieht als das andere. Aber ich habe es jetzt mehrere Stunden nur mit diesem Kopfband benutzt und es hat mir nichts ausgemacht. Ich fand das Gewicht spürbar, aber es hat mich nicht genervt.

Und jetzt kommt aber das Problem. Es hat mir einen Heidenspaß gemacht, mit dem Ding rumzuspielen und ich will auch noch viele weitere Stunden damit rumspielen, aber ich weiß nicht, was ich auf Dauer damit machen soll. Also es fehlt mir die Killer-App, wo ich denke, das brauche ich in meinem Leben. Es ist einfach ein total lustiges Gerät, was total Spaß macht mit den neuen Apps und so. Es macht auch Spaß, da auf Filme zu gucken, also gerade die 3D-Filme bei Disney+, das sieht toll aus. Arbeiten darauf, ja, werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Aber man kann nicht acht Stunden am Tag so ein Ding tragen, das ist einfach unangenehm. Und jetzt kommt der große Killer. Das Ding kostet einfach 3.500 Dollar. Wenn man das in Deutschland einfüllt mit Steuern und allem Drum und Dran, sind das fast 4.000 Euro. Niemals, unter keinen Umständen, werde ich mir so ein teures Ding privat zulegen. Das ist völlig ausgeschlossen. Ich habe jetzt das Glück, dass ich durch meinen Job das Ding ausprobieren kann, aber ich bin mir sicher, dass ich mir das nicht privat kaufen würde, weil es gibt diesen Use Case noch nicht. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Apple diesen Use Case auch nicht kennt. Noch nicht. Und ich will auch nicht ausschließen, dass dieser Use Case entstehen wird. Das kann passieren, muss es aber nicht. Ich bin super gespannt, wie das mit dem Ding weitergeht. Ich bin super gespannt, was für Software dafür kommt. Ich bin auch gespannt, ob Apple es schafft, eine günstigere Version rauszubringen. Besser und günstiger in zwei Jahren, im besten Fall. Ja, ihr merkt, ich bin ziemlich zwiegespalten, aber ich werde das auf jeden Fall noch eine ganze Zeit länger benutzen. Tschüss.


c't 3003 ist der YouTube-Channel von c't. Die Videos auf c’t 3003 sind eigenständige Inhalte und unabhängig von den Artikeln im c’t Magazin. Die Redakteure Jan-Keno Janssen und Lukas Rumpler sowie die Video-Producer Şahin Erengil und Pascal Schewe veröffentlichen jede Woche ein Video.

(jkj)