eTel plant Börsengang

Berichte, die irische Telecom-Gruppe, die auch in Österreich, Deutschland, Polen, der Slowakei, Tschechien und Ungarn vertreten ist, stehe vor der Übernahme der österreichischen EUnet, werden heftig dementiert.

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Die irische Telecom-Gruppe eTel plant einen Börsegang für das Jahr 2007. Dies erklärte eTel-Chef Bernard Somers am Donnerstag in Wien. Die im Eigentum privater und institutioneller Investoren stehende Firma konzentriert sich auf Businesskunden sowie das Carriergeschäft und hat operative Gesellschaften in Österreich, Deutschland, Polen, der Slowakei, Tschechien und Ungarn. Nach eigenen Angaben hat eTel die höchste Dichte an Zusammenschaltungen mit Mobilfunk-Anbietern in Zentral- und Osteuropa.

Größter Umsatzbringer der Gruppe ist die eTel Austria AG, die vor allem durch Übernahmen gewachsen ist. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz der eTel Austria um 22 Prozent auf 76 Millionen Euro, wovon 4 Millionen der im September übernommene Internet-Provider yc:networks beisteuerte. Das EBITDA verbesserte sich um 3,7 Prozent auf 3,2 Millionen Euro. Während die Zahl der Mobilfunkkunden nur langsam wächst und jetzt rund 10.000 erreicht hat, gab es 2005 ein Plus von 10.000 Geschäftskunden auf nunmehr 55.000. 70.000 Privatkunden bedeuten ein Minus von 5.000.

eTel Austria hat bisher unter anderem die österreichischen Telecom-Unternehmen New Telco Telecom, TC Telecom, RSLcom, MCN, TeraCom, European Telecom, comquest und yc:networks übernommen und möchte auch weiterhin durch Zukäufe wachsen. Heftige Gerüchte, wonach die Übernahme der österreichischen EUnet unmittelbar bevorstehe, werden von dem angeblichen Übernahmekandidaten EUnet heftig dementiert; auch von eTel gibt es keine Bestätigung. EUnet-CEO Alan Walton meinte gegenüber heise online: "Unsere Strategie besteht darin, profitabel zu wachsen und nicht verkauft zu werden. Wir haben ein Investment-Programm, welches Investitionen in für EUnet strategisch wichtige Unternehmen vorsieht." Die ursprüngliche österreichische EUnet war Österreichs erster kommerzieller Internet-Provider . Im Laufe der bewegten Geschichte mit mehreren Eigentümer- und Markenwechseln sind in der EUnet bis heute gut zwei Dutzend Unternehmen aufgegangen. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)