Das iPhone: Ein Gadget besonders für Nutzer mit geringerem Einkommen?

Die Marktforscher von Comscore haben bei Haushalten mit Jahreseinkommen unter 50.000 US-Dollar ein stärkeres Wachstum der iPhone-Nutzung festgestellt als bei Besserverdienenden.

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Apples Smartphone iPhone ist nach Ansicht der Marktforscher von Comscore nicht nur eine technische Spielerei für Besserverdienende oder ein Kommunikationsflachmann für Geschäftsleute. In den Monaten Juni bis August dieses Jahres sollen sich auffällig viele Haushalte in den USA mit Jahreseinkommen von weniger als 75.000 US-Dollar (57.000 Euro) ein iPhone zugelegt haben, geht aus einer Mitteilung hervor; besonders stark sei der Anstieg in der Gruppe mit einem Einkommen zwischen 25.000 und 50.000 US-Dollar gewesen. Offenbar ließen sich mit dem Gerät Kosten einsparen, meinen die Marktforscher zur Begründung ihrer Beobachtung.

Ein Gerät wie das iPhone, dessen Anschaffung 200 US-Dollar koste und für das monatlich 70 US-Dollar aufgebracht werden müsse, erscheine als zusätzliches Gerät für Haushalte mit geringerem Einkommen extravagant, meint Comscore-Analyst Jen Wu. Da das iPhone als Telefon, Internetzugang, Digitalkamera und Medienabspielgerät mehrere Funktionen in sich vereine, könnten damit aber Kosten für bisher getrennt voneinander existierende Geräte und Anschlüsse eingespart werden – und das gerade unter wirtschaftlich schwierigen Bedingungen, wie sie nun herrschten.

Das Wall Street Journal erläutert, es gebe in den USA seit einiger Zeit einen Trend, Festnetzanschlüsse durch Mobiltelefone zu ersetzen. Dazu komme nun auch ein Trend, auf DSL-Anschlüsse zu verzichten. Jedenfalls habe Verizon Wireless berichtet, im vergangenen Quartal 90.000 weniger DSL-Nutzer aufgewiesen zu haben.

Comscore hat für seinen Bericht nach eigenen Angaben rund 34.000 Mobiltelefonbesitzer in den USA berücksichtigt. Von Juni bis August wuchs die Zahl der iPhone-Nutzer nach ihren Beobachtungen insgesamt um 21 Prozent. In der Einkommensgruppe 25.000 bis 49.999 US-Dollar betrug das Wachstum 48 Prozent. In dieser Einkommensgruppe wuchs die Smartphone-Nutzung insgesamt um 16 Prozent gegenüber 12 Prozent im Gesamtdurchschnitt.

Auch die Nutzung mobiler Webbrowser und mobiler Musik sei in dieser Einkommensgruppe überdurchschnittlich angestiegen, stellen die Marktforscher weiter fest. In der Gruppe 50.000 bis 74.999 US-Dollar wuchs die iPhone-Nutzung um 46 Prozent, während die iPhone-Nutzung in der Gruppe der Haushalte mit 75.000 bis 99.999 US-Dollar um 3 Prozent und bei jenen mit mehr als 100.000 US-Dollar um 16 Prozent wuchs. (anw)