Dell vergleicht sich nach Schuldspruch wegen Verbraucherbetrugs

Nach einem Schuldspruch legt der Computerkonzern seinen Rechtsstreit mit dem New Yorker Generalstaatsanwalt mit einer Vergleichszahlung in Höhe von 4 Millionen US-Dollar bei. In dem Verfahren ging es um irreführende Werbung und falsche Serviceversprechen.

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Der US-Computerkonzern Dell hat sich im Rechtsstreit mit der Generalstaatsanwaltschaft New York wegen irreführender Geschäftspraktiken zu einer Vergleichszahlung in Höhe von 4 Millionen US-Dollar (2,7 Millionen Euro) verpflichtet. Das gab das Büro von Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo am Dienstag in New York bekannt. Der Hersteller und sein Finanzdienstleister Dell Financial Services (DFS) reagieren damit auf ein Urteil des obersten Gerichts des US-Bundesstaates New York, das die Unternehmen im Mai 2008 wegen Betrugs und weiterer irreführender Geschäftspraktiken schuldig gesprochen hatte. Mit der Zahlung verpflichten sich Dell und der Finanzdienstleister zu Änderungen ihrer Geschäftspraktiken und legen das Verfahren bei.

Cuomo hatte im Mai 2007 Anklage gegen die beiden Unternehmen erhoben. Die Generalstaatsanwaltschaft New York wirft Dell vor, beworbene Kreditkonditionen und Rabatte ihren Kunden nicht eingeräumt zu haben. Die Verbraucher seien mit irreführenden Angaben bewusst getäuscht worden. So soll der Computerhersteller für die Finanzierung von Rechnern mit attraktiv niedrigen Zinsen geworben haben, die allerdings auch Kunden mit positiver Kreditauskunft nicht erhalten konnten. Während Kunden aufgrund des Angebots davon ausgingen, ihren Computer zinsfrei finanzieren zu können, soll das Darlehen in einigen Fällen tatsächlich mit bis zu 20 Prozent verzinst worden sein. Darüber hinaus soll der Konzern versprochene Rabatte nicht vollständig eingelöst sowie Serviceversprechen nicht eingehalten haben.

Dell hatte die Vorwürfe zunächst zurückgewiesen und betont, die Anschuldigungen beruhten nur auf einem Bruchteil der Verkäufe im Bundesstaat New York. Cuomos Klage stützte sich auf Beschwerden von rund 700 Dell-Kunden. Auf einer Website der Generalstaatsanwaltschaft können Betroffene nun Entschädigung aus der Vergleichssumme geltend machen. "Die heutige Ankündigung markiert den letzten Schritt auf dem Weg zur vollständigen Entschädigung der New Yorker, die durch Dells irreführende und illegale Geschäftspraktiken geschädigt wurden", erklärte Cuomo in einer Mitteilung. Der Vergleich zwinge die Unternehmen über die Entschädigungszahlen hinaus, ihre Geschäftspraktiken bei Werbung, Vertrieb und Finanzierung anzupassen. Von nun an müsse der Computerkonzern die Bedingungen seiner Angebote "klar und vollständig" offenlegen. (vbr)