EU-Konsultation zum "Internet der Dinge"
Europa strebt eine Führungsrolle in der künftigen Welt der vernetzten Gegenstände an. Auf dem Weg dorthin müssen allerdings noch zahlreiche technische, infrastrukturelle und politische Fragen geklärt werden.
Die EU-Kommission hat eine Konsultation zu den "frühen Herausforderungen" eines "Internet der Dinge" gestartet. Ein Begleitpapier (PDF-Datei) wirft Fragen wie Datenschutz, Sicherheit, Spektrummanagement oder Interoperabilität auf. Unter der anvisierten Netzwerkgeneration, in der die EU der Kommission nach eine Führungsrolle einnehmen soll, versteht das Arbeitsdokument, dass Maschinen, Fahrzeuge, Geräte, Sensoren und viele andere Vorrichtungen drahtlos etwa über RFID und interaktiv miteinander verbunden sind. Ein Autoreifen könnte so beispielsweise Alarm schlagen, wenn sein Profil abgenutzt ist. Interessenten sollen ihre nicht an einen konkreten Fragebogen geknüpften Eingaben bis 28. November an die Kommission senden.
In ihren ersten eigenen Überlegungen für eine spätere offizielle Mitteilung führt die Brüsseler Behörde aus, dass sich das Internet der Dinge erst das Vertrauen der Nutzer erobern müsse. Funkanwendungen seien gegen Spam, "Denial of Service"-Angriffe oder Identitätsdiebstahl abzusichern. Durch die Ansammlung vieler heterogener Daten aus den unterschiedlichsten Quellen steige zudem die Gefahr, diese auf bestimmte Personen beziehen und Profile anlegen zu können. Weiter müssten sich Normierungsgremien auf globaler Ebene Gedanken über einheitliche Standards für alle Strukturen des künftigen Internet machen. Dabei gehe es etwa um Funktionalität der einbezogenen Geräte, Schnittstellen, Datenformate, Adressierungs- und Identifizierungsaspekte. Letztlich müsste das Netz der Gerätschaften für den Anwender verständlich, offen zugänglich und auch erschwinglich sein. Auf die Umweltverträglichkeit der einbezogenen elektronischen Materialien sei ebenfalls zu achten. (Stefan Krempl) / (pmz)