Google entschärft "Bombe"
Für kurze Zeit führte die Eingabe der Suchbegriffe "failure" und "cheerful achievement" in der Google-Ergebnisliste an erster Stelle zur Biografie des US-Präsidenten Barack Obama.
"Während der Geist des Wechsels durch Washington weht, scheinen einige Dinge sich nicht geändert zu haben", leitet der Google-Entwickler Matt Cutts einen Blog-Eintrag ein. Er meint damit den "alten Online-Streich" namens "Googlebombing", der nun wieder aufgetaucht sei. Für kurze Zeit habe die Eingabe der Suchbegriffe "failure" und "cheerful achievement" die Biographie des neuen US-Präsidenten Barack Obama bei Google an erster Stelle der Suchergebnisse hervorgebracht. Doch dann habe Google einen Algorithmus angewandt, mit dem das Googlebombing entdeckt worden sei, berichtet Cutts. Nun zeigten Ergebnislisten nach Eingabe der betreffenden Suchbegriffe meistens Diskussionen und Berichte über das Googlebombing.
Obama hat damit ein Problem geerbt, mit dem schon sein Vorgänger zu tun gehabt hatte. Im Dezember 2003 erbrachte die Eingabe der Formulierung "miserable failure" ("erbärmlicher Versager") auf Platz eins der Suchergebnisse die Biografie von George W. Bush. Das Phänomen hatten diverse Netzaktivisten erzeugt. Viele Websites verlinkten das eine Dokument über die Formulierung "miserable failure", sodass Google diese mit in seine interne Wertung aufnahm. Google hat die Bombe vor zwei Jahren entschärft.
Der Suchmaschinen-Experte Danny Sullivan weist aber darauf hin, dass die Eingabe von "miserable failure" bei Yahoo immer noch an erster Stelle auf die Biografie von Bush und neuerdings auch auf Obama verweist. Nachdem die Website des Präsidenten-Sitzes diese Woche umgestaltet wurde, werde die ehemalige Adresse von Bushs Biografie auf der Website des Weißen Hauses dauerhaft auf Obamas Werdegang weiter geleitet. Dadurch gälten alle Link-Texte mit dem Inhalt "miserable failure" nun auch für das Ziel der Weiterleitung.
Der Algorithmus zur Entschärfung von "Google-Bomben" laufe nicht ständig, erläutert Cutts, weil dies angesichts des umfangreichen Indexes sehr aufwändig sei. Da "Googlebombing" auch selten auftrete – seltener als die Berichte darüber, wie Cutts schreibt –, werde der Algorithmus nur bei Bedarf angewendet. (anw)