Indonesien blockiert YouTube wegen Anti-Islam-Film

Die indonesische Regierung hat die Internet Service Provider des Landes angewiesen, das Videoportal wegen des Koran-kritischen Kurzfilms "Fitna" zu blockieren.

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Das indonesische Kommunikations- und Informationsministerium hat an alle Internet Service Provider des Landes die Anweisung verschickt, Googles Videoportal YouTube zu blockieren. Als Grund wird angegeben, dort sei der Film "Fitna" des rechtspopulistischen niederländischen Politikers Geert Wilders zu sehen. Die indonesische Regierung habe YouTube gebeten, den Kurzfilm aus dem Angebot zu nehmen, doch habe das Videoportal darauf nicht reagiert, berichtet CNN.com.

"Fitna" wurde am 28. März ins Internet gestellt, unter anderem auf dem Portal LiveLeak, das ihn aber bereits einen Tag später vom Netz nahm. Indonesien ist mit geschätzten rund 190 Millionen Moslems das Land mit der größten islamischen Bevölkerung. Vorige Woche seien aus Protest gegen den Film 50 indonesische Studenten in Medan in ein niederländisches Konsulat eingedrungen, berichtet CNN.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RoG) berichtet, die drei Unternehmen PT Excelcomindo, Indonet und PT Telkom, die zusammen die meisten Internetnutzer in Indonesien betreuen, blockierten über YouTube hinaus auch MySpace, Metacafe, Rapidshare, LeveLeak und die Website Themoviefitna.com. Die Website, auf der der Film ursprünglich präsentiert werden sollte, war aber schon vor dem Veröffentlichungstermin offline. RoG kritisiert, das Sperren eines gesamten Webangebots, weil eines seiner Teile nicht genehm sei, gefährde die Meinungsfreiheit. (anw)