Lüfterloser Mini-PC mit Intel Atom

In einem Gehäuse mit weniger als 0,5 Liter Volumen bringt die Firma Digital-Logic ein hoch integriertes Mainboard mit Atom Z530, bis zu 2 GByte RAM und eine 2,5-Zoll-Festplatte unter.

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Die von Intel eigentlich vor allem für Mobile Internet Devices (MIDs) entwickelte Prozessorbaureihe Atom Z500 (Silverthorne), für die der besonders sparsame und kompakte "Ein-Chip-Chipsatz" US15W (Poulsbo) bereit steht, kommt auch in Embedded Systems zum Einsatz. Mit dem MSB200/L fertigt die schweizerische Firma Digital-Logic ein sehr kompaktes Mainboard im sogenannten 3,5-Zoll-Format, das mit einer Kantenlänge von 14,6 Zentimetern × 10,2 Zentimetern in den Festplatten-Einbauschacht eines herkömmlichen PC-Gehäuses passen würde. Trotz der winzigen Bauform stellt dieser Single-Board Computer (SBC) einen DVI-Ausgang für digitale Monitore, 6 USB-Ports, zwei LAN-Ports (davon einer mit 1 GBit/s), zwei SATA-Ports, einen CF-Card-Reader, Audio-Ein- und -Ausgänge sowie einen PCIe-MiniCard-Steckplatz bereit. Bis zu 2 GByte DDR2-Hauptspeicher sind fest auf die Platine aufgelötet. Die Energieversorgung – die typische Leistungsaufnahme soll etwa 5 Watt betragen – erfolgt aus einer einzigen Gleichspannung (8 bis 20 Volt).

Das winzige Mainboard ist die Basis des Microspace PC MPC25/L, der bei Abmessungen von 16,5 Zentimetern × 11 Zentimetern × 2,7 Zentimetern mit Passivkühlung auskommen soll und auch eine Festplatte im 2,5-Zoll-Format aufnimmt. Preise und Liefertermine für die unterschiedlichen Produktvarianten nennt Digital-Logic noch nicht. Es ist allerdings zu erwarten, dass Embedded-Systeme mit Atom Z500 deutlich teurer sind als Netbooks oder Nettops mit Atom 230/N270. So kostet etwa das ähnlich wie das MSB200/L bestückte Mini-ITX-Mainboard Kontron KTUS15/mITX-1,6 mehr als 350 Euro. Zum Vergleich: Das Intel D945GCLF mit Atom 230 und 945GC-Chipsatz ist bereits für weniger als 50 Euro zu haben.

Schwer einschätzbar ist die Grafik-Performance des US15W, in dem ein von Intel GMA 500 genannter Grafikkern von PowerVR steckt. Er soll auch 3D-Funktionen bieten, ist aber offenbar nicht DirectX-9-tauglich. Intel hebt derweil die Beschleunigungsfunktionen für Videokompression hervor, der Grafikkern soll den Prozessor bei der Verarbeitung von MPEG-2-, VC-1- und H.264-Formaten entlasten. Für welche Betriebssysteme es die dazu nötigen Treiber gibt, ist aber noch unklar. (ciw)