Napster startet MP3-Online-Shop

Wie im Januar angekĂĽndigt bietet der Musikdienst nun kopierschutzfreie MP3-StĂĽcke an - allerdings nur in den USA.

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Der US-amerikanische Online-Musikdienst Napster hat einen Downloaddienst mit 6 Millionen kopierschutzfreien MP3-Stücken gestartet. Die Songs, die mit 256 kBit/s kodiert sind, kosten pro Stück 0,99 US-Dollar und als Album 9,95 US-Dollar. Das geht aus einer Mitteilung von heute hervor. Je nach den Vorgaben der Copyright-Inhaber sind manche Stücke nicht einzeln, sondern nur als Teil eines Albums erhältlich. Der Dienst ist bisher nur für Einwohner der USA verfügbar, geht aus den Nutzungsbedingungen hervor. In Deutschland bietet Napster weiterhin Musik DRM-geschützt an.

Napster hat damit ein ähnliches Preismodell wie beispielsweise Apple mit seinem iTunes Store. Allerdings, so wird stolz verkündet, sei das Angebot mehr als 50 Prozent größer als in jedem anderen MP3-Shop. Auch habe Napster den größten Katalog an Musik unabhängiger Plattenlabel. Napster erwähnt in seiner Mitteilung ausdrücklich, dass die Stücke auch auf Apples mobilen Musikplayer iPod oder auf dem iPhone abspielbar seien. Damit ist das neue Angebot eindeutig als Angriff auf Apple zu werten.

Bisher hatte sich die ehemalige Musiktauschbörse als Abonnementdienst betätigt. Im Januar kündigte das Unternehmen an, einen MP3-Shop eröffnen zu wollen, nachdem sich mit Sony BMG das letzte große Label dazu entschieden hatte, sein Repertoire ohne Kopierschutz anzubieten. Neben dem MP3-Shop, der via Browser oder mit Software für Windows, Mac OS X und Linux bedienbar ist, wird Napster einen Web-basierten On-Demand-Streaming-Dienst anbieten, für den die Nutzer keine eigene Software installieren müssen.

Unter dem Namen Napster startete 1998 eine P2P-Tauschbörse für MP3-Dateien. Nach endlosen juristischen Auseinandersetzungen wegen Urheberrechtsverletzungen, der die gerichtlich verfügte Schließung folgte, und einer missglückten Kooperation mit Bertelsmann, die in Schadensersatzzahlungen von schätzungsweise 400 Millionen US-Dollar an die US-amerikanische Plattenindustrie endete, konnte Roxio die Namens- und Markenrechte an Napster erwerben. Roxio wandelte Napster zu einem Bezahl-Service für Musikdateien um. (anw)