Notebooks: Die Breiten kommen

Notebooks mit 18,4-Zoll-Display im 16:9-Format etablieren sich als konsequente Multimedia-Maschinen, wenn die Portabilität nicht so wichig ist. Vier Anbietet stellen neue Modelle vor.

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Wenn man sein Notebook so selten transportiert, dass man einen 17-Zöller in Erwägung zieht, kann man jetzt noch konsequenter auf ein großes Display setzen: Auf der IFA sind vier neue Notebooks mit 18,4-Zoll-Display im noch ungewöhnlichen Seitenformat von 16:9 zu bewundern. Acer stellt auf der IFA schon die zweite Gerätegeneration vor, während Fujitsu Siemens, Medion und Toshiba ihre ersten 18,4er zeigen. Sie sind etwas breiter und ähnlich tief wie 17-Zöller und wiegen rund 4 kg – und haben leider alle Bildschirme mit glänzenden Oberflächen.

Die Breiten kommen (11 Bilder)

Acer Aspire 6930G: 16-Zoll-Display, Blu-ray-Laufwerk, Ziffernblock statt der Mediensteuerkonsole des Vorgängers 6920G, Centrino 2, ab 1000 Euro. Die AMD-Variante mit ATI-Chipsatzgrafik heißt Aspire 6530G und ist ab 700 Euro erhältlich.

Acer präsentiert die Nachfolger der im März vorgestellten und in c't 11/08 getesteten 16:9er, das Aspire 8930G mit 18,4-Zoll-Display und als weiteren 16:9er das 6935G mit 16-Zoll-Bildschirm. Beide Displays zeigen 1920 × 1080 Punkte und sollen Farben besonders satt darstellen. Die Notebooks nutzen Centrino-2-Technik mitsamt DDR3-Speicher und schnellen 3D-Grafikchips bis zum GeForce 9700M GT. Blu-ray-Laufwerke sind optional erhältlich, ins 8930G lässt sich eine zweite Festplatte einbauen, es soll ab Anfang September für 1900 Euro erhältlich sein. Den aktuellen 18,4-Zöller Aspire 8920G will Acer dann für knapp über 1000 Euro abverkaufen.

Ende September folgen die 16-Zöller 6935G (ab 1200 Euro) und eine 6930G genannte Variante mit niedrigerer Displayauflösung (ab 1000 Euro). Ab sofort soll das erste AMD-Notebook mit 16:9-Display bei den Händlern liegen, das Aspire 6530G mit 16-Zoll-Display und 1366 × 768 Punkten. Für 700 Euro bekommt man es mit 4 GByte Speicher, eSATA-Schnittstelle und ATI-Chipsatzgrafik, optional stattet Acer es mit separatem Grafikchip, Docking-Anschluss und Blu-ray-Laufwerk aus – damit dürfte es eines der interessantesten Notebooks mit AMDs noch wenig verbreiteter Puma-Plattform sein.

Weiterhin zeigt Acer den Prototyp eines Aspire 5735 mit einer dritten 16:9-Diagonale: 15,8 Zoll. Das Display zeigt 1366 × 768 Punkte und ist etwas breiter als herkömmliche mit 15,4 Zoll, was Acer dazu nutzt, eine Tastatur mit Ziffernblock einzubauen, bei der alle Tasten normal groß sind. Die Serie will Acer mit Intel- und AMD-Prozesoren ab etwa 800 Euro noch dieses Jahr anbieten.

Fujitsu Siemens stattet den 18,4-Zöller Amilo Xi 3650 wahlweise mit einem FullHD-Display (1920 × 1080) oder einem mit der HD+ bezeichneten Auflösung 1680 × 945 aus. Die Grafik stammt von Nvidias GeForce 9600M GT, Prozessor und Chipsatz kommen aus Intels Centrino-2-Paket. Zwei Festplatten lassen sich einbauen, ein Blu-ray-Laufwerk ist optional erhältlich. HDMI- und eSATA-Schnittstelle sind vorhanden. Es soll Ende September ab etwa 1200 Euro erhältlich sein.

Medion verzichtet beim Akoya P8610 auf das Centrino-Logo, sondern baut neben den Intel Core 2 Duo einen Chipsatz von Nvidia ein, den GeForce 9100M . Der erlaubt den Hybridbetrieb zusammen mit dem Grafikchip GeForce 9600M GS. Den Frontsidebus der Montevina-Plattform (FSB1066) unterstützt der Chipsatz laut Medion. Das 18,4-Zoll-Dispay zeigt ebenfalls HD+, also 1680 × 945 Punkte. Die Tastatur nutzt den reichlich vorhandenen Platz nicht aus, sondern der Anwender muss sich mit einem Ziffernblock abfinden, der eine Spalte schmaler als der Standard ist. HDMI und eSATA sind vorhanden, Blu-ray optional erhältlich; allerdings hat das P8610 nur einen Festplattenschacht. Ab November soll es erhältlich sein, ebenso eine Einstiegsvariante ohne Grafikchip, nur mit der Chipsatzgrafik.

Toshiba baut in den Qosmio G50 das erstmals auf der CeBIT als Prototyp gezeigtes Modul mit vier Cell-Prozessoren ein, das dem Hauptprozessor beispielsweise beim De- und Encoden von HD-Videos unter die Arme greifen soll. Eine spektakulärere Anwendung war auf der Messe zu sehen: Der Cell-Prozessor erkennt dabei verschiedene Gesten des Anwenders und setzt sie in Befehle wie Film stoppen oder Menünavigation um. Dazu interpretiert der Cell-Prozessor das Bild der eingebauten Webcam. Die Demoversion erkannte Gesten allerdings nur dann zuverlässig, wenn sich nichts anderes im Aufnahmebereich bewegte, und war nicht in der Lage, neue Gesten zu lernen. Eine Fernbedienung ersetzt das Cell-Modul daher nicht.

In der besten Ausstattungsvariante des G50 für 1900 Euro stecken ein Intel T9400 (2,53 GHz), 4 GByte Speicher, zwei 250-GByte-Platten, der Nvidia GeForce 9600M GT und ein 18,4-Zoll-Display mit 1920 × 1080 Punkten. In den günstigeren Versionen für 1650 und 1350 Euro sitzt ein Display mit nur 1680 × 945 Punkten, aber der besonders für Spieler interessante und bislang in noch keinem Notebook eingesetzte GeForce 9700M GTS. Das Cell-Modul kommt auch im Qosmio F50 zum Einsatz, einem der wenigen 15,4-Zoll-Notebooks mit zwei Festplattenschächten. (jow)