Online-Spiele werden in China stärker überwacht
Spiele-Vertriebsfirmen müssen künftig gewährleisten, dass die Betreiber keine unerlaubten Inhalte unterbringen können.
Die chinesische Regierung will künftig den Import von Online-Spielen stärker überwachen. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, die Vertriebe müssten detaillierte Informationen auch von Updates ihrer Spiele übergeben und versichern, dass die Betreiber ihrer Online-Spiele keine unzulässigen Inhalte unterbringen können. Die Distributoren müssen dies in monatlichen Berichten nachweisen. Bei Verstößen müssen die Betreiber mit Entzug ihrer Lizenz rechnen.
In der Vergangenheit seien importierte Spiele mit bedenklichen religiösen Inhalten aufgetaucht oder es seien darin die bestehenden Grenzen Chinas thematisiert worden. Genaueres schreibt Xinhua nicht, US-Medien vermuten, es handele sich um islamische Inhalte und Bezüge zu Taiwan. 62,5 Prozent der 168 Spiele, die in China den 23 Millionen Online-Spielern verfügbar seien, stammten aus dem Ausland, heißt es weiter. Einige von ihnen sei auch wegen gewalttätiger oder pornografischer Inhalte kritisiert worden. Ähnlich lauteten bereits die Gründe, die im Juni 2004 für die Einführung der Kontrolle von Online-Spielen herangezogen wurden.
Mit Online-Spielen werden laut Xinhua in China jährlich 7 Milliarden Yuan (678 Millionen Euro) umgesetzt. Schätzungen von Marktforschern gehen davon aus, dass es im Jahr 2010 14,3 Milliarden Yuan sein werden. Seit Juni dieses Jahres müssen Online-Spieler in China per Eingabe ihrer ID-Card-Nummer ihre Identität angeben. Zuvor hatte die Regierung bereits ein Limit für die Zeit erlassen, die ein Online-Spieler am Stück im Netz verbringen kann. (anw)