Traffic-Analyse: P2P verliert Anteile, Web holt auf
Einer Studie zufolge verursachen die Nutzer von Tauschbörsen immer noch mehr als die Hälfte des Internet-Traffics, die HTTP-Nutzung macht aber Boden gut.
Der Leipziger Traffic-Management-Spezialist Ipoque hat wie in den beiden vorigen Jahren eine Studie vorgelegt, die Rückschlüsse auf die Anteile verschiedener Übertragungsprotokolle am Internet-Traffic erlaubt. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, da nur ausgewählte Ipoque-Kunden – drei Universitäten und ein Provider – ihre Daten zur Verfügung gestellt haben. Die Studie unterscheidet unter anderem zwischen den Protokollklassen "Web" (alle Webseiten), "P2P" (zum Beispiel BitTorrent und eDonkey), "Streaming" (zum Beispiel Flash- und Quicktime-Videos), "VoIP" und "Instant Messaging".
Im Jahr 2008 waren 53 Prozent des untersuchten deutschen Traffics der Untersuchung zufolge P2P-Daten, im Vorjahr lag deren Anteil noch bei 69 Prozent. Der Anteil des Web-Traffics kletterte von 14 Prozent auf 26 Prozent, Streaming stagnierte bei 7 Prozent – trotz der Beliebtheit von YouTube & Co. VoIP und Instant Messaging dümpeln weiter bei unter einem Prozent. Höhere P2P-Anteile maß Ipoque in Osteuropa, Südamerika und Südafrika, in Nordamerika erhob das Unternehmen keine Daten.
Auf der Ebene der einzelnen Protokolle verursachten BitTorrent-Nutzer mit 37 Prozent den meisten Traffic in Deutschland, gefolgt von HTTP (15 Prozent) und eDonkey (13 Prozent). Deutschland sei die einzige untersuchte Region mit einem nennenswerten Usenet-Anteil (4 Prozent), hebt Ipoque hervor. Die Ipoque-Trafficmanager beobachten durchrauschende Datenpakete und können angeblich mit einer Trefferquote von mehr als 99,9 Prozent die Art der Anwendung feststellen. (cwo)