VDE: Elektrotechnische Produkte sind sicherer geworden
Der "Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik" stellt in seiner Produktanalyse fest, dass die Zahl der schweren Sicherheitsmängel gesunken ist - die sonstige Fertigungsqualität aber auch.
Der "Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik" (VDE) findet, dass "Baumarkt- und Discounterprodukte" mittlerweile besser sind als ihr Ruf. Zwar besteht – genau wie schon im Vorjahr – noch immer die Hälfte der bei den VDE-Instituten zur Untersuchung eingereichten Produkte die Sicherheitsprüfungen im ersten Anlauf nicht, doch die Zahl der schweren Mängel sinkt: Nur noch bei neun (im Vorjahr 21) von 2812 geprüften Geräte hätte die Benutzung für den Käufer gefährlich werden können.
Bei Qualitätsmängeln, also etwa der Haltbarkeit der Produkte, hat der VDE aber einen deutlichen Zuwachs um 27 Prozent verzeichnet. Der Verband stellt klar, dass diese Kritik überdurchschnittlich häufig Produkte aus Asien trifft. Der Handel habe aber mittlerweile auf die steigende Zahl von Berichten über mangelhafte Ware reagiert und kontrolliere stärker – auch bereits in den asiatischen Fertigungsstätten.
Unter den schweren Mängeln fand der VDE am häufigsten das Risiko des elektrischen Schlags, verursacht durch schlecht angeschlossene innere Leitungen, unzureichenden Gehäuseschutz oder schlechte Leitungsisolierung. Es folgen – etwa bei Gartengeräten – Gefahren durch Schneid- oder Quetschverletzungen und schließlich ein erhöhtes Brand- oder Verbrennungsrisiko.
Produkte, auf denen das VDE-Prüfsiegel prangt, sind unabhängig vom Produktionsland sicher, sagt der VDE. Problematisch sind aber gerade die nicht geprüften Produkte. Auch das CE-Zeichen sage nichts über die Produktsicherheit aus, denn die CE-Kennzeichnung ist lediglich eine Erklärung des Herstellers, dass sein Produkt den Anforderungen der europäischen Richtlinien entspricht. Diesbezüglich kursiert übrigens schon der Witz, CE stehe bei manchen Firmen als Abkürzung für "China Export".
Es kommt auch vor, dass Produkte mit gefälschtem Prüfzeichen in den Handel kommen; diesen Missbrauch bekämpft der VDE ebenso wie Produktpiraterie mit Kontrollen, auch vor Ort. Eine Liste von Produkten mit gefälschtem Prüfzeichen steht auf der VDE-Webseite zum Download bereit.
Der VDE betreibt in Deutschland und auch in China PrĂĽf- und Testlabors; in Offenbach hat der Verband soeben 1,7Â Millionen Euro in ein EMV- und Akustik-Testzentrum investiert, das nun eines der weltweit modernsten sein soll. Zusammen mit der Institut fĂĽr Hochfrequenztechnik der TU MĂĽnchen hat der VDE dabei ein neuartiges Messverfahren entwickelt, das sehr schnell einen groĂźen Frequenzbereich untersucht. Die Absorberhalle fĂĽr Akustikmessungen ist groĂź genug auch fĂĽr Produkte, die sonst im Freien eingesetzt werden. (ciw)