"Oscar"-Juroren bekommen keine DVDs mehr

Die Filmindustrie versucht ein Loch zu stopfen, durch das unaufgeführte Filme ins Internet gelangen.

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Die großen US-amerikanischen Filmstudios werden den Juroren der Academy Awards keine DVDs oder Videokassetten mehr zusenden. Die Motion Picture Association of America (MPAA) will mit diesem Schritt Löcher stopfen, durch die auch unaufgeführte Filme in Tauschbörsen im Internet landen können, berichten US-amerikanische Medien. Die Juroren sind damit für die kommende "Oscar"-Verleihung gezwungen, sich die Filme im Kino anzuschauen.

Das regt unabhängige Filmschaffende zu Kritik an, denn deren Filme werden oft nur in wenigen Kinos gezeigt. Die Kritik geht bis zu der Unterstellung, dass die großen Filmstudios gar nicht an der Unterbindung von Filmpiraterie interessiert seien, sondern unabhängige Produktionen benachteiligen wollten.

Eine Studie hatte jüngst ergeben, dass fast 80 Prozent der auf Tauschbörsen gefundenen digitalen Kopien populärer Kinofilme von Personen stammen, die in der Filmindustrie arbeiten oder mit ihr zu tun haben. Dazu gehören auch die ungefähr 5800 Juroren, die bisher zur Bewertung Kopien der jeweiligen Filme insgesamt 100.000 so genannte "Screener" zugeschickt bekommen haben. (anw)