Dubiose Geschäfte mit der Angst vor Terror

US-amerikanische Behörden warnen vor rund 70 Webseiten, auf denen unter anderem Medikamente gegen Milzbrand angeboten werden.

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In den USA blüht seit September 2001 das Geschäft mit der Angst vor dem Terror -- mancher will mit spezieller Kleidung, Gasmasken oder Medikamenten gegen Milzbrandbakterien Kasse machen. US-amerikanische Behörden, darunter die FTC (Federal Trade Commision), warnen erneut vor Webseiten, auf denen verschreibungspflichtige Medizin angeboten wird. Viele der Angebote seien nicht rechtmäßig oder gar schädlich für die Verbraucher. Im November wurde noch vor rund 50 Internet-Seiten gewarnt; mittlerweile sind es rund 70 geworden.

Die Anbieter würden ihre Internetseiten und auch Werbe-E-Mails der jeweiligen politischen Lage anpassen und genau auf die Ängste der Menschen zuschneiden, heißt es in der Verbraucherwarnung. Unter anderem werde das Milzbrand-Gegenmittel Ciprofloxacin angepriesen. Es werde vorgetäuscht, das Medikament sei in den USA hergestellt und hätte die Genehmigung der Food and Drug Administration, während es sich aber im besten Fall um eine nachgeahmte Arznei aus dem Ausland handele. Dabei sei fraglich, ob sie im Ernstfall überhaupt helfen würde.

Wer auf den Kauf von Medikamenten über das Internet nicht verzichten mag, solle mit Kreditkarte und nicht bar bezahlen, empfehlen die US-Behörden -- denn dann könne man sein Geld relativ problemlos zurückbekommen. Die Medizin dürfe aber nicht von ausländischen Anbietern erworben werden, denn der Import sei generell verboten. Zudem gilt hier wie generell beim Online-Shopping: Geschäfte über das Internet sollten nur mit Anbietern abgeschlossen werden, die telefonisch oder postalisch erreichbar sind. (anw)