AOL blockierte 2003 eine halbe Billion Spam-Mails

Der US-amerikanische Online-Dienst blockiert bis zu 80 Prozent des täglichen E-Mails-Aufkommens als unerwünschte Werbe-Botschaften.

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Der US-amerikanische Online-Dienst AOL hat im vergangenen Jahr eine halbe Billion E-Mails als Spam identifiziert und aus dem Verkehr gezogen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervor. Es lobt dabei die Mithilfe der Nutzer, die über den "Report Spam"-Knopf unerwünschte Nachrichten an das "AOL Postmaster Team" melden können. Für Nutzer der deutschsprachigen Zugangssoftware heißt der entsprechende Button "AOL benachrichtigen". Auf jedes AOL-Mitglied zielten demnach im vergangenen Jahr durchschnittlich 15.000 unerwünschte Werbebotschaften. Etwa 75 bis 80 Prozent des täglichen Mail-Aufkommens würden herausgefiltert.

Anhand der Betreff-Zeilen hat das "Postmaster Team" die zehn meistgenannten Themen von unerwünschten Werbe-E-Mails ermittelt. An erster Stelle steht das Stichwort "Viagra" und dessen Derivate zur Auffrischung der Potenz. An zweiter Stelle steht das Stichwort "Medikamente online". Darauf folgen Versprechen zur Schuldentilgung, Vergrößerung von Geschlechtsteilen, Bildungsangebote, Hypotheken, Versicherungen, Heimarbeit und überraschenderweise erst an neunter Stelle pornografische Angebote mit Stichwörtern wie "Teen" oder "Porn".

Vor kurzem musste AOL im juristischen Kampf gegen Spam einen Rückschlag hinnehmen. Ein Gericht im US-Bundesstaat Virginia hat eine Klage des Online-Dienstes gegen Spammer abgewiesen -- allerdings aus formalen Gründen. Obwohl die Spam-Mails AOL beträfen, das seinen Sitz in Virginia hat, sei das Gericht nicht zuständig. Mitte Dezember hat US-Präsident George W. Bush ein Gesetz gegen Spam unterzeichnet. Kritiker bemängeln, dass es unerwünschte Werbung per E-Mail nicht grundsätzlich verbiete. (anw)