Virtueller Parteitag der Nord-Grünen für alle offen

"Die Partei kann sich durch das Internet weiter öffnen", meint der Vorstandssprecher der Grünen in Schleswig-Holstein, Björn Pistol. Deshalb will sein meerumschlungener Landesverband als "Pionier der E-Demokratie" ab dem 16. bis zum 27. März mit einem virtuellen Parteitag die Chancen des Internet nutzen. Zwar hatten die Südwest-Grünen bereits einen Internet-Parteitag absolviert, allerdings nur für Delegierte. Diese Cyberdebatte soll sich für alle Interessenten öffnen, darauf legte Pistol besonderen wert.

Nicht-Parteimitglieder können sich mit ihrer E-Mail-Adresse von diesem Sonnabend an auf www.gruener-parteitag.de anmelden, um an Antragsberatungen teilzunehmen oder bei Abstimmungen dabei zu sein. Dabei wird es unterschiedliche Ergebnisse geben: So zählt der Computer beispielsweise einmal das Abstimmungsverhalten der "echten" Delegierten, zum anderen wird ein Ergebnis mit allen Abstimmungsteilnehmern veröffentlicht. Die gesetzten Anträge werden ab morgen auf der Parteitagsseite veröffentlicht.

Die Grünen wollen ihren virtuellen Gästen die Gelegenheit zu Fragen geben wie: "Wo verdienen die Grünen Unterstützung, wo sollten sie ihre Politik verändern? Gibt es bestimmte Anliegen, die von den Grünen nicht oder nicht ausreichend umgesetzt werden? Was wollten Sie prominente Grüne schon immer mal fragen?" Dadurch erhoffen sich die Grünen Informationen darüber, was die Menschen wirklich bewegt, wie Pistol sagt.

Als Vorreiter für E-Demokratie haben sich nicht nur die Baden-Württemberger, sondern auch die hessischen Sonnenblumenliebhaber erwiesen: Vor kurzem hielten sie bereits zum zweiten Mal ein Internetbrainstorming ab. Wer sich so weit in die Welt der Computer und neuen Medien wagt, gerät natürlich auch in Gefahr, mit ihren Tücken konfrontiert zu werden. So wurde kürzlich der Wahlparteitag der Grünen in Baden-Württemberg wegen einer Computerpanne abgebrochen. (anw)