Bericht: Geheime Absprachen zwischen Viva und Universal

Musikvideos der Plattenfirma sollen sichere Programmplätze beim Musiksender gehabt haben.

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Der Musiksender Viva soll durch geheime Vereinbarungen der Plattenfirma Universal Music einen Teil der Rotationsplätze zugesichert haben, berichtet der Spiegel. Bis zu 50 verschiedene Musikvideos von Universal hätten über ein Jahr einen sicheren Programmplatz gehabt. Dafür soll Viva je Video 18.000 Euro kassiert haben und eine Gewinnbeteiligung von 20 Cent an jedem Verkauf eines der 50 Titel. Für Vivendi hätten sich so umgerechnet Kosten zu einem Drittel des sonst üblichen Preises für Werbung ergeben.

Jede Woche entscheiden Viva-Redakteure und -Programmexperten, welche Titel gespielt werden sollen, heißt es in dem Bericht. Dazu werden 60 bis 80 Musikvideos beurteilt, von denen 6 bis 8 für das Programm und in der "Newcomer-Rotation" ausgewählt werden. Die anderen werden nur gezeigt, wenn sie in den Charts oben stehen. Für Universal griff dieses Prozedere wegen der Vereinbarung offenbar nicht.

Die Plattenfirma argumentiert, die Musikwirtschaft könne Kosten sparen und Viva profitieren, indem der zeitliche Mehraufwand durch gezielte Werbebuchungen ausgeglichen werde, heißt es beim Spiegel. Der Bericht zitiert den Medienrechtler Karl-Heinz Ladeur, für den die Vorgänge nicht mit der redaktionellen Unabhängigkeit vereinbar sind. Nun ist abzuwarten, wie die Konkurrenz innerhalb der Musikbranche reagieren wird. (anw)