US-Universität beklagt sich über Musikindustrie

Der Präsident der Michigan Technological University meint, die Musikindustrie sei seinem Kooperationsangebot im Kampf gegen Online-Piraterie nicht entgegengekommen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 112 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Curtis J. Tompkins, Präsident der Michigan Technological University, ist vom Verhalten der Musikindustrie enttäuscht. In einem Brief an die Recording Industry Association (RIAA) beschwert er sich darüber, dass der Verband im Kampf gegen den Tausch von Musikdateien nicht kooperiert habe. Der Student Joseph Nievelt wäre womöglich nicht in Schwierigkeiten geraten, wenn die RIAA schon vor Monaten eingelenkt hätte. Nievelt ist von der Musikindustrie vor kurzem verklagt worden, weil er urheberrechtlich geschützte Musikstücke getauscht haben soll.

Techniker der Universität hätten in zwei Telefonaten und drei E-Mails versucht, Kontakt mit der RIAA aufzunehmen, um unter anderem aktuelles Schulungsmaterial und zusätzliche Informationen zum Thema Raubkopien zu erhalten. Auf keine der Anfragen habe die RIAA geantwortet, schreibt Tompkins. Dabei leiste seine Universität seit einiger Zeit Aufklärungsarbeit unter den Studenten. Diese würden unter anderem aufgefordert, ihre Computer von urheberrechtlich geschütztem Material zu befreien.

Die Musikindustrie habe schon länger von Nievelts Machenschaften gewusst. Wäre sie ihren eigenen Empfehlungen gefolgt, Studenten vor Urheberrechtsverletzungen zu warnen, wäre das Problem nicht in dem Ausmaß wie jetzt erreicht angewachsen, meint Tompkins. Er zeigt sich enttäuscht, dass die Musikindustrie nun ohne Vorwarnung auf dem Klageweg gegen den Studenten vorgehen will.

Siehe dazu auch: (anw)