Schmidt geht, die Domains kommen

In kurzer Zeit sind diverse Domains aus dem Boden gestampft worden, die Harald Schmidt dazu bewegen sollen, mit seiner Sat.1-Show nicht aufzuhören.

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Wohl kaum ein anderer deutscher Fernseh-Entertainer kann die Nation so spalten wie Harald Schmidt: einstmals als Gastgeber von Schmidteinander und von Verstehen Sie Spaß und die vergangenen acht Jahre bekannt geworden als "Late-Night-Unterhalter" und "Lästermaul". Wie groß die Fangemeinde inzwischen geworden ist, zeigt sich nun nach der Ankündigung, die Harald Schmidt Show werde am 23. Dezember wohl zum wahrscheinlich letzten Mal auf den Bildschirmen flimmern. Eine moderne Ausdrucksform des Bedauerns oder des Protestes ist es, eine eigene Domain einzurichten -- und von denen sind in kurzer Zeit einige angemeldet worden.

Auf Geh-nicht.de werden die Hintergründe von Harald Schmidts Entscheidung zum Rückzug beleuchtet. Außerdem gibt es Presseberichte zum Thema sowie die Möglichkeit der Abstimmung: Soll Schmidt eine Pause nehmen, gar keine oder für immer? Nach dem Motto "gemeinsam stark" listet die Seite noch fünf weitere Websites auf, die sich dem Schicksal des Sat.1-Entertainers widmen.

Die nüchtern gehaltene Seite Schmidt-soll-bleiben.de hat sich zum Ziel gesetzt, mit einer Million virtueller Unterschriften Schmidt zum Bleiben zu überreden. Angeblich haben dort seit dem 9. Dezember bereits knapp 40.000 Websurfer unterschrieben. Die Aktion auf Rettet-schmidt.de.vu wendet sich mit ihrer Unterschriftensammlung an den neuen Sat.1-Programmdirektor Roger Schawinski: "Als letztes verbliebenes Schmuckstück niveauvoller Fernsehunterhaltung ist es meiner Ansicht nach dringend notwendig, diesen festen Bestandteil deutscher Satirekultur wieder ins Programm aufzunehmen", kann der Schmidt-Fan dort beteuern.

Sei es als Forum, wie auf Harald-mach-weiter.de, wo die gesammelten Beiträge registrierter Nutzer Schmidt zum Weitermachen überreden sollen, oder als einfache Unterschriftenliste wie auf wir-wollen-harald.de, die mittlerweile aus dem Boden wachsenden "Schmidt-Domains" sind kaum noch zu übersehen. Hoffnungsfroh gibt sich Matthias Schmidt, Macher der Seite Geh-nicht.de, im Interview auf Spiegel online. Der "Fall Enterprise" habe gezeigt, welche Macht Fans durch Protestschreiben an eine Produktionsfirma ausüben können, die eine Fernsehserie absetzen will. Heute gebe es sogar ein Space-Shuttle der Nasa mit dem Namen des legendären, fiktiven Raumschiffs. (anw)