Studie: IP-Dienste werden nicht zum neuen Heilsbringer

Dienste wie Voice-over-IP oder IP-Storage werden laut einer Marktstudie zufolge in den nächsten zwei Jahren nur moderat wachsen.

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Die Telekommunikations-Branche steckt noch immer in einer wirtschaftlichen Krise. Nachdem die Breitbanddienste nicht den erhofften Aufschwung gebracht hätten, sei auch die Hoffnung auf Umsätze durch IP-basierte Dienstleistungen stark geschwunden, ergibt eine Studie der Telecom Media Networks-Gruppe von Cap Gemini Ernst & Young und der Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein. Die Umsätze in West-Europa werden lediglich von derzeit jährlich 14 Milliarden Dollar auf rund 17,5 Milliarden Dollar in zwei Jahren wachsen, vermuten die Marktforscher. Das sei nicht genug, um der gebeutelten Branche wieder auf die Beine zu helfen. Für die Studie "IP-Dienste in West-Europa" wurden 50 Unternehmen, 15 Service Provider und zehn Hersteller befragt. Zusätzlich wurden Sekundärquellen ausgewertet.

Dienste wie Voice-over-IP oder IP-Storage werden der Studie zufolge in den nächsten zwei Jahren nur moderat wachsen. Dabei gebe es zwei Probleme: Erstens die Echtzeit-Dienste -- insbesondere Sprache -- in notwendiger Qualität anbieten zu können und zweitens die Kosten durch komplexe Netzwerke. "Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass IP-Dienste einer der Schlüsselfaktoren für Innovationen und Geschäftsmodelle der Netzbetreiber werden. Allerdings sind wir skeptisch, ob mit Hilfe der IP-Dienste in den nächsten zwei Jahren die hohen Schulden und Netzwerküberkapazitäten abgebaut werden können", resümiert Helmut Gulde von Telecom Media Networks die Studie.

Statt wie noch vor einigen Jahren den IP-Diensten mit Skepsis zu begegnen, um sie dann als Heilsbringer der Branche zu sehen, plädieren die Autoren der Studie, Verkäufer, Anbieter sowie Kunden sollten sich auf Angebote mit hohem Gebrauchswert für den Endkunden und Nutzer konzentrieren. Gulde verweist dabei auf die Parallelen mit den Mobilfunkgeräten der dritten Generation: "Auch diese wurden trotz der unbestimmten Zukunft zum Retter in der Not gekürt ohne diesen Anspruch in absehbarer Zeit einlösen zu können." (anw)