Diskussion um Kamera-Verbot in Fußballstadien

Für Aufregung sorgt bei Fußballfans das angebliche Verbot von Digitalkameras in Fußballstadien.

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Für Aufregung sorgt bei Fußballfans das angebliche Verbot von Digitalkameras in Fußballstadien. Darüber gibt es seit dem vergangenen Wochenende in einschlägigen Foren rege Diskussionen, wie zum Beispiel im St.-Pauli-Forum, das als eines der virtuellen Hauptsammelbecken der aktiven Fans gilt. Es wird sogar bereits über ein allgemeines Verbot jeglicher Kameras in Stadien spekuliert, da den Ordnungskräften technischer Sachverstand zur Unterscheidung von digitalen und herkömmlichen Kameras nicht zuzumuten sei. Außerdem habe jemand mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) telefoniert, die entsprechende Anweisungen bestätigt haben soll.

Tom Bender von der DFL weiß von diesem angeblichen Telefonat. Doch sagt er, keiner seiner Mitarbeiter habe solches oder Ähnliches auf Anfrage von Fans geäußert. Vielmehr gebe es kein allgemeines Verbot, die Fans könnten auch weiterhin ihre Digital- oder anderen Kameras mitführen.

Zu den Forendiskussionen könnte ein Schreiben des DFL-Justiziars Thomas Summerer vom 22. Juli geführt haben. Darin werden die Vereine der Bundesligen auf die Rechtslage bei der Vermarktung von Bildern hingewiesen. Daher könne es vorkommen, so Bender, dass professionelle Fotografen, die ohne Erlaubnis Fotos auf der Tribüne von einem Bundesligaspiel machen und diese zum Beispiel während des Spiel aus dem Stadion übermitteln wollen, von Ordnungskräften daran gehindert werden. Dies liege aber in der Zuständigkeit der jeweiligen Vereine. Die DFL habe keine Handhabe, in die Hausordnungen der Stadien einzugreifen.

Trotz aller Dementis, die Diskussion über "mobilen Content" aus Fußballstadien wird wohl spätestens mit Start der nächsten Mobilfunkgeneration wieder aufleben. Vodafone hat sich dafür vor kurzem Multimedia-Rechte an der Fußball-Bundesliga gesichert. Wenn es also demnächst möglich sein soll, bewegte oder Standbilder vom Geschehen auf dem grünen Rasen zu empfangen, werden die entsprechenden Mobilfunkanbieter Interesse an der Alleinvermarktung haben. Schließlich gelten die mobilen Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga in der TK-Branche als gute Ausgangsposition für die künftige Vermarktung von kostenpflichtigen UMTS-Angeboten. (anw)