Telekom-Vorstand verzichtet auf Aktienoption

Der Vorstand der Deutschen Telekom verzichtet angesichts des zu erwartenden Rekordverlustes auf die Zuteilung von vereinbarten Aktienoptionen.

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Der Vorstand der Deutschen Telekom verzichtet auf die Zuteilung von vereinbarten Aktienoptionen. Mit dem Schritt setze das Management ein deutliches Zeichen an die 3 Millionen Kleinaktionäre der T-Aktie, sagte Telekom-Vorstandschef Kai-Uwe Ricke heute in Bonn. "In welcher Form in Zukunft Optionen begeben werden, werden wir abhängig von der jeweiligen Markt- und Unternehmenssituation entscheiden", so Ricke weiter. Manager erhalten neben ihrem Gehalt häufig das Recht, Aktien ihres Unternehmens zu günstigen Konditionen zu kaufen.

In einer Mitteilung des Unternehmens heißt es: "Der Vorstand und der zuständige Präsidialausschuss des Aufsichtsrates sind sich darin einig, dass in Anbetracht des voraussichtlichen Konzernergebnisses 2002 sowie des konsequent angegangenen Entschuldungskurses der Deutschen Telekom und des derzeitigen Kapitalmarktumfeldes die Ausgabe von Optionen auf Aktien im laufenden Jahr nicht angemessen wäre."

Für das vergangene Geschäftsjahr ist mit dem höchsten Verlust in der Konzerngeschichte zu rechnen. Die Telekom hatte allein in den ersten neun Monaten einen Verlust von 24,5 Milliarden Euro angehäuft. Die endgültigen Zahlen für 2002 liegen noch nicht vor. Um Kosten zu sparen, will der Konzern für 2002 keine Dividende zahlen. Die Telekom drücken rund 64 Milliarden Euro Schulden.

Der Verzicht auf die Zuteilung der Aktienoptionen kann als eine Reaktion auf die turbulente Telekom-Hauptversammlung im Mai 2002 gesehen werden. Damals hatten erboste T-Aktionäre dem alten Vorstand um Rickes Vorgänger Ron Sommer eine "Selbstbedienungsmentalität" vorgeworfen. Obwohl Europas größter Telekomkonzern schon damals tiefrote Zahlen schrieb, waren die Vorstandsgehälter deutlich angehoben worden. (anw)