Gesichtserkennung allein genügt nicht

Das National Institute of Standards and Technology hat festgestellt, dass Gesichtserkennungssysteme besonders bei Außenaufnahmen noch reichlich unzuverlässig sind.

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Das National Institute of Standards and Technology (NIST) des US-amerikanischen Handelsministeriums hat in einer groß angelegten Studie die Gesichtserkennungssysteme von 10 verschiedenen Herstellern getestet. Es kommt zu dem Schluss, dass sie in den vergangenen zwei Jahren insgesamt "signifikante Fortschritte" gemacht hätten. Die Fehlerrate sei um 50 Prozent zurückgegangen, heißt ein Fazit des The Face Recognition Vendor Test 2002 (FRVT 2002).

Kern der Studie war der High Computational Intensitiy Test (HCInt), für den 121.589 Fotografien von 37.437 Personen herangezogen wurden. Die Fotografien stammen aus einem Visa-Archiv. Dabei haben die Forscher festgestellt, dass die Erkennungsrate bei Portraits in Innenräumen wesentlich höher liegt als bei Außenaufnahmen. Die besten Erkennungssysteme wiesen bei Innenaufnahmen mit unterschiedlicher Beleuchtung eine Erkennungsrate von 90 Prozent auf, bei einer Fehlerrate von 1 Prozent. Bei Außenaufnahmen betrug die Erkennungsrate lediglich 50 Prozent.

Lichtbedingungen spielten auch bei einem kürzlich gescheiterten Pilotversuch am Nürnberger Flughafen eine große Rolle. Die Gesichtserkennung reicht den Forschern des NIST für ein sicheres Verfahren allein aber nicht aus. Für ein exakteres Ergebnis empfehlen sie, die Gesichtserkennung mit Fingerabdrucksystemen zu kombinieren. (anw)