DVD-Hacker fordert Schadensersatz
Der Norweger Jon Lech Johansen verlangt von den Ermittlern 17.400 Euro Entschädigung.
Der Norweger Jon Lech Johansen, der Anfang Januar vor Gericht endgültig gegen die US-amerikanische Filmindustrie siegte, verlangt 150.000 norwegische Kronen (17.400 Euro) Schadensersatz von Økokrim. Das ist die für Wirtschaftskriminalität zuständige Polizei in Norwegen. Die norwegische Tageszeitung Aftenposten zitiert den Verteidiger Johansens, Halvor Manshaus, die Vorwürfe hätten seinen Mandanten schwer belastet.
Der Norweger war als 15-Jähriger an der Entwicklung der Software DeCSS beteiligt. Auf DeCSS basierende Programme umgehen den im DVD-Video-Standard enthaltenen und in der Praxis auch als Kopierschutz gehandhabten Verschlüsselungsmechanismus namens Content Scrambling System (CSS). Die US-amerikanische Filmindustrie hatte Johansen beschuldigt, sie mit seiner Beteiligung an der Entwicklung der Software zu schädigen. Johansen war in zwei Instanzen freigesprochen worden, weil die Gerichte das Kopieren und Lagern von DVD-Filmen auf einem privaten Computer als legal berurteilt hatten. (anw)