Microsoft schließt erneut Vergleiche bei Sammelklagen

Der Softwarekonzern hat sich in sechs weiteren Bundesstaaten über Sammelklagen geeinigt.

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Microsoft hat sich in sechs weiteren Bundesstaaten über Sammelklagen geeinigt. Damit summiere sich die Anzahl der Bundesstaaten, mit denen das Unternehmen Einigungen erzielen konnte, auf zehn, teilt Microsoft mit. In Kansas und im District of Columbia, wo die Richter bereits zugestimmt haben, gibt Microsoft den Klägern Gutscheine aus. Ähnlich wie in früheren Einigungen sollen Schulen von einem Teil der nicht eingelösten Gutscheine für Software, Hardware und Peripheriegeräten beliebiger Hersteller und Plattformen profitieren.

Auch in North Carolina, North Dakota, South Dakota und Tennessee habe sich das Unternehmen mit den Klägern einigen können. Allerdings haben hier die Richter noch nicht zugestimmt. Die Vergleiche werden den Software-Konzern insgesamt 200 Millionen US-Dollar kosten. Nun laufen noch in fünf weiteren Bundesstaaten Sammelklagen.

Nachdem Richter Thomas Penfield Jackson im Anti-Trust-Verfahren des US-Justizministeriums gegen Microsoft festgestellt hatte, dass der Software-Konzern in diversen Punkten gegen die Anti-Trust-Gesetze verstoßen hatte, waren zahlreiche Sammelklagen von Microsoft-Kunden erhoben worden. Der Konzern soll unter Ausnutzung seiner Monopolstellung überhöhte Preise für Windows verlangt haben.

Das bislang größte, mit vergleichbaren Anschuldigungen geführte Verfahren gegen Microsoft wurde Mitte Juli endgültig beendet: Microsoft zahlt in Kalifornien rund 1,1 Milliarden US-Dollar, um das Verfahren beizulegen. Zuletzt konnte sich Microsoft mit Klägern aus dem Bundesstaat Maryland einigen und zahlt ihnen insgesamt 10,5 Millionen US-Dollar.

Die jüngsten Einigungen sind weitere Schritte in Microsofts Bemühungen, die vielfältigen juristischen Auseinandersetzungen zu beenden. Nicht nur das Anti-Trust-Verfahren der US-Regierung, das eigentlich ebenfalls mit einer Einigung beendet werden sollte, zeigt immer noch Nachwehen. Erst Anfang September konnte Microsoft eine Wettbewerbsklage von Be Inc. gegen Zahlung von 23,3 Millionen US-Dollar beilegen; die Beendigung der Netscape-Kartellrechtsklage kostete Microsoft 750 Millionen US-Dollar. (anw)