400 Anzeigen gegen Online-Händler Connecting Electronics

Der Warsteiner Internet-Computerhändler Connecting Electronics steht im Verdacht, mehrere Hundert Kunden betrogen zu haben.

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Der Warsteiner Internet-Computerhändler Connecting Electronics steht im Verdacht, mehrere Hundert Kunden betrogen zu haben. Es lägen bereits mehr als 400 Anzeigen von Kunden vor, die nach Bezahlung per Vorkasse weder Ware noch ihr Geld zurückerhalten hätten, berichtet die Arnsberger Staatsanwaltschaft auf Anfrage von dpa. Bei einer Durchsuchung der Geschäftsräume Ende vergangener Woche habe sich der Betrugsverdacht erhärtet, sagte Oberstaatsanwalt Josef Hempelmann. Das Warenlager hätte nicht für einen ordentlichen Geschäftsbetrieb ausgereicht. Zudem hätten auch einige Mitarbeiter über ausstehende Lohnzahlungen geklagt.

Bereits im Januar hatte die Staatsanwaltschaft gegen Connecting Electronics ermittelt. Dieses Verfahren war aber eingestellt worden, weil der Inhaber glaubhaft versichert hatte, dass die Lieferschwierigkeiten durch eine EDV-Umstellung verursacht worden seien. "Dann haben sich die Anzeigen aber erneut gehäuft", sagte Hempelmann. Da die Firma am Montag auch per Telefon, Fax oder E-Mail nicht mehr erreichbar war, geht der Staatsanwalt davon aus, dass der Geschäftsbetrieb jetzt eingestellt ist. "Möglicherweise werden viele der Kunden auf ihren Forderungen sitzen bleiben", vermutete der Staatsanwalt.

Die c’t berichtete in der Ausgabe 25/2002 erstmals über seltsame Geschäftspraktiken des Computer-Händlers: Seinerzeit hatten sich diverse Leser bei der c’t-Redaktion über lange Wartezeiten, nicht erfolgte Lieferung von per Vorkasse bezahlter Ware und ausstehende Rückzahlungen beklagt. (anw)