Zeitungsverleger: Kein Geld durch Internet

Der Traum vom Internet als sprudelnde Geldquelle gehört bei den Verlagen offensichtlich der Vergangenheit an.

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Die Verlage bauen auf ihr traditionelles Geschäft, das gedruckte Wort: Der Traum vom Internet als solide Geldquelle scheint ausgeträumt. Und auch die Endzeitvariante vom langsamen Sterben der Printmedien dürfte vorerst vom Tisch sein: So sehen Bayerns Verleger im Internet keine ernsthafte Konkurrenz mehr für die Tageszeitungen, sondern eher eine Art zusätzlichen Service für ihre Kunden. "Die Online-Dienste werden ein Ergänzungsmedium bleiben", sagte Hermann Balle, Vorsitzender des Verbandes der Bayerischen Tageszeitungsverleger, gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). "Geld lässt sich damit aber auf Dauer nicht verdienen."

Mit der Verbreitung und Reichweite ihrer Zeitungen in diesem Jahr zeigten sich die Bayerischen Verleger zufrieden: Die Auflage sei mit rund drei Millionen Exemplaren täglich nahezu stabil geblieben. Kopfzerbrechen bereitet allerdings die Altersstruktur der Leserschaft: Zwar liege die Reichweite bei den 14- bis 29-Jährigen bei gut über 50 Prozent, doch zu einem Abo seien die jungen Leute nur schwer zu bewegen.

Weniger erfreulich sieht die Bilanz im Anzeigengeschäft aus: Balle rechnet bei den bayerischen Tageszeitungen mit einem Rückgang von fünf bis sieben Prozent; im Boom-Jahr 2000 verbuchten sie noch einen Zuwachs von 3,7 Prozent. Insbesondere würden weniger Stellenangebote, Immobilienanzeigen und Auto-Inserate geschaltet. (atr)