SiS mit neuen Chipsätzen

Die taiwanische Chipsatz- und Grafikchipfirma Silicon Integrated Systems (SiS) stellt drei neue Produkte für Athlon-XP- und Pentium-4-Mainboards vor.

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Die taiwanische Chipsatz- und Grafikchipfirma Silicon Integrated Systems (SiS) stellt drei neue Produkte für Athlon-XP- und Pentium-4-Mainboards vor.

Der SiS645DX ist der Nachfolger des SiS645 für den Pentium 4. Mit PC2700-Speicher zog schon der SiS645 in einigen Benchmarks am Intel-Chipsatz i850 mit PC800-Rambus-DRAM vorbei. Der SiS645DX soll nun noch schneller arbeiten, außerdem unterstützt er Front-Side-Bus-Taktfrequenzen von 100 und 133 MHz. Damit wäre er für die kommenden "FSB533"-Pentium-4-Prozessoren gerüstet; allerdings spricht SiS davon, der Chipsatz lasse sich auf 133 MHz FSB "übertakten". Was SiS damit genau meint, bleibt unklar. Der FSB der Pentium-4-Prozessoren überträgt vier 64-Bit-Datenwörter pro Taktschritt (Quad-pumped), weshalb Intel die 100 MHz FSB-Taktfrequenz der aktuellen Pentium-4-Prozessoren bis 2,2 GHz als "FSB400" bezeichnet. Theoretisch überträgt der FSB400 3,2 GByte pro Sekunde, FSB533 kommt auf rund 4,3 GByte/s. PC2700-Speicher erreicht eine theoretische maximale Datentransferrate von 2,7 GByte/s, das zweikanalige PC800-Interface des Intel i850 erreicht 3,2 GByte/s.

Durch die deutlich gestiegenen Speicherpreise von DDR- und SDR-SDRAM sind zurzeit PC800-RIMMs praktisch genauso teuer wie PC2100-Speichermodule gleicher Kapazität; PC2700-DIMMs gibt es bisher nur von wenigen Herstellern, weil die endgültige JEDEC-Spezifikation noch gar nicht vorliegt. Micron und VIA haben Untersuchungen vorgelegt, wonach sich nur aus DDR333-SDRAMs in FBGA-Gehäusen (Fine-Pitch Ball Grid Array) wirklich schnelle PC2700-DIMMs bauen lassen. Die bislang angebotenen PC2700-Module verwenden Speicherchips im herkömmlichen TSOP-Gehäuse (Thin Small Outline Package) und die für PC2100, also 133 MHz Taktfrequenz ausgelegten Platinen. DDR333-/PC2700-Speicher läuft mit 166 MHz.

Mit dem SiS645DX lässt sich die neuen Southbridge SiS962 kombinieren, die wie ihre Vorgängerin SiS961 über die bis zu 533 MByte/s schnellen MuTIOL-Schnittstelle angebunden wird. Neu an der SiS692 ist die Unterstützung von bis zu sechs USB-2.0-Ports. Noch auf der letzten CeBIT hatte SiS verkündet, USB 2.0 nicht unterstützen zu wollen und stattdessen FireWire-Controller (IEEE 1394, iLink) in die Chipsätze zu integrieren.

Beim schon länger angekündigten SiS745 haben die Taiwaner das nun endlich wahr gemacht: Dieser "Ein-Chip-Chipsatz" integriert die Funktionen von North- und Southbridge und ist damit für besonders preiswerte Mainboards prädestiniert. Der SiS745 unterstützt Athlon- und Duron-Prozessoren mit FSB200 (100 MHz) und FSB266 (133 MHz), bis zu drei doppelreihige DIMMs nach PC2100- oder PC2700-Standard, eine AGP-Grafikkarte, bis zu sechs Busmaster-taugliche PCI-Steckplätze, vier Ultra-ATA/100-EIDE-Geräte, sechs USB-1.1-Ports, drei FireWire-Ports, AC-97-Audio- und Modem sowie PS/2-Tastatur und -Maus. Ein LAN-Adapter (MAC) ist ebenfalls integriert, weitere Anschlüsse für Floppy-Laufwerk, MIDI-Geräte und ein Gameport lassen sich über einen separaten I/O-Chip an der Low-Pin-Count-Schnittstelle (LPC) nachrüsten.

SiS stellt in Halle 20 auf dem Stand C16 aus. (ciw)