Intel klärt über Rambus-Speicher auf

Eine Intel-Veröffentlichung soll mit Gerüchten und Fehleinschätzungen rund um die Rambus-Speichertechnik aufräumen.

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Mit der Veröffentlichung des Papiers "RDRAM Technology: Myths ans Realitites" will Intel mit Gerüchten und Fehleinschätzungen rund um die Rambus-Speichertechnik aufräumen. Das zweiseitige Online-Dokument ist als Frage-/Antwortliste aufgebaut und präsentiert den aktuellen Stand der Diskussion um die Rambus-Speichertechnik - beziehungsweise die Meinung der Intel-Pressestelle dazu.

An erster Stelle steht der "Mythos", RDRAM sei teuer und werde immer teurer sein als SDRAM oder DDR-SDRAM. Intel hält dagegen, dass die RDRAM-Preise im 1. Quartal 2001 im Vergleich zum 1. Quartal 2000 um 65 Prozent gefallen seien. Das mag stimmen - nur sind gleichzeitig die Preise für SDRAM-Speicher noch stärker in den Keller gerutscht. Weiter argumentiert Intel damit, dass unter anderem die Einführung neuer Prozessoren und Speicherchips höherer Kapazität zu zukünftigen Preissenkungen führen werden. Im Jahre 2002 sollen die Mehrkosten für die Herstellung von RDRAM im Vergleich zu PC133-Speicher nur noch fünf Prozent betragen - für die Speicherhersteller, wohlgemerkt.

Wenn man sich die aktuelle Entwicklung im Speichermarkt ansieht, sind dies schwache Argumente. So bietet Micron seit geraumer Zeit DDR-SDRAM-Module zum gleichen Preis wie PC133-SDRAM-DIMMs an. Außerdem stehen Herstellungskosten und Endkundenpreise kaum noch in nachvollziehbarem Zusammenhang.

Intel steitet in dem Papier ab, dass das Unternehmen vertraglich zur Bewerbung von RDRAM verpflichtet sei. Man nutze zwar geistiges Eigentum von Rambus, sei aber nicht vertraglich zum Verkauf von RDRAM gezwungen. Intel verwende und bewerbe Rambus, weil man glaube, dass es den Kunden die bestmögliche Leistung biete und gleichzeitig technische Vorteile für die PC-Industrie habe. Intel-Chef Craig Barrett wurde allerdings bereits im Herbst 2000 mit der Bemerkung zitiert, dass die starke Konzentration auf RDRAM als Speicherstandard aus wirtschaftlicher Sicht ein Fehler gewesen sei.

Tatsächlich hat das Unternehmen Rambus selbst im Jahresbericht für das Geschäftsjahr 1998 festgestellt, dass Intel jederzeit von dem 1996 geschlossenen Vertrag zur RDRAM-Entwicklung zurücktreten könne. Darin bestehe ein Geschäftsrisiko für das Unternehmen Rambus. (ciw)