PC-Marke Targa nabelt sich von Actebis ab

Der Lidl-Lieferant Targa gehört nicht mehr zu Actebis/Otto, sondern wurde vom ehemaligen Actebis-Chef gekauft.

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Die vor allem als Hauslieferant von PCs und Notebooks für den Discounter Lidl bekannte Marke Targa arbeitet seit vergangener Woche nicht mehr unter dem Dach der Otto-Tochter Actebis. Die Firma operiert nun selbstständig unter dem Vorstand des ehemaligen Actebis-Chefs Michael Urban.

Urban war im September ĂĽberraschend von seinem Posten als Vorsitzender der Actebis Holding GmbH zurĂĽckgetreten und hatte die Accolo AG in Genf (derzeit praktisch ohne Internet-Auftritt) gegrĂĽndet. Accolo hat vergangene Woche die Actebis-Tochter AID GmbH (Actebis International Distribution) ĂĽbernommen. Die AID GmbH ist der offizielle Inhaber der Marke Targa.

Für die Kunden von Targa werde sich nichts ändern, auch bleibe der Firmenstandort in Soest mit allen rund 100 Mitarbeitern erhalten, sagte Firmensprecher Jo Kleinschnittger gegenüber heise online. Die Supermarktkette Lidl bleibe zudem weiterhin der größte Abnehmer der Targa-Geräte.

Die verwandte Marke Peacock bleibt im Besitz der Actebis-Gruppe. Die Käufer von Peacock-Geräten müssen jedoch nicht um ihren Support fürchten, sagte Kleinschnittger, denn das Service-Portal service.peacock.de bleibe bestehen. Zudem sollen die begonnen Projekte unter diesem Namen fortgeführt werden, sodass noch eine Zeit lang PCs und Notebooks von Peacock bei Ketten wie Red Zac zu finden sein werden.

Zukünftig will Targa zusätzlich zu PCs, Notebooks, Displays und Digitalkameras auch weitere Produkte verkaufen, angedacht seien LCD-Fernseher oder MP3-Spieler. Damit stellt Targa sich vor allem gegen den Essener Hersteller Medion, der ein ähnliches Produktspektrum ebenfalls hauptsächlich über Supermärkte und Elektronikketten absetzt. Medion ist derzeit deutlich großer als Targa, beispielsweise hat Medion laut IDC im zweiten Quartal in Deutschland rund 80.000 Notebooks verkauft, Targa und Peacock zusammen nur rund 18.500.

Die AID GmbH galt als einzig echter Produktionsbetrieb der Actebis-Gruppe, die sich künftig "voll auf die IT- und TK-Distribution" konzentrieren will. Nach dem Rücktritt von Michael Urban wurde bekannt, dass Otto möglicherweise Actebis an den britischen Distributor Westcoast verkauft. (jow)