AMDs Duron-Prozessor für Notebooks
Heute hat AMD überraschend die Notebook-Variante des Duron-Prozessors vorgestellt, den Mobile Duron mit 600 und 700 MHz.
Heute hat AMD überraschend die Notebook-Variante des Duron-Prozessors vorgestellt, den Mobile Duron mit 600 und 700 MHz. Die schnellere Version will NEC in seinen "LaVie U"-Notebooks einsetzen, die ab dem 25. Januar lieferbar sein sollen. Die Serie umfasst drei Modelle mit 13- oder 14-Zoll-Display in XGA-Auflösung und 20-GByte-Festplatte. Ein Modell werde mit 8fach CD-R/RW-Brenner ausgestattet sein, ein anderes mit DVD-ROM und TV-Ausgang.
Der Mobile Duron nutzt wohl den gleichen Spitfire-Kern, der in den Desktop-Varianten (bis derzeit 850 MHz) steckt und mit 128 KByte L1- und 64 KByte L2-Cache ausgestattet ist. Allerdings hat AMD die Kernspannung auf 1,4 Volt gesenkt. Damit dürfte die 600-MHz-Version rund 20 Watt Leistung aufnehmen, der 700er etwa 24 Watt. Im HLT-Modus (also wenn kein Programm läuft) kann die Kernspannung weiter sinken, sodass die Leistungsaufnahme wohl unter 5 W liegen wird. Der Spitfire-Kern unterstützt kein PowerNow!, kann also nur bei einem festen Kerntakt arbeiten. Im Unterschied dazu beherrschen die Kontrahenten eine Technik, bei niedrigeren Taktraten mit gesenkter Kernspannung und damit gesenkter Leistungsaufnahme zu arbeiten.
Zum Vergleich: Der bisherige Mobile-Prozessor von AMD, der K6-2+, läuft dank PowerNow! mit Taktraten zwischen 200 und 550 MHz. Im schnellen Modus benötigt er eine Kernspannung von 2 Volt und verbrät etwa 14 Watt, bei 200 MHz sinkt die Kernspannung auf 1,4 Volt und die Leistungsaufnahme damit auf 2,5 Watt. Intel hatte erst vor wenigen Tagen Mobile-Prozessoren angekündigt, die mit Kernspannungen zwischen 0,975 und 1,1 Volt laufen sollen. Der aktuelle Mobile Pentium III (650 MHz, 1,6 V) verbraucht etwa 14 Watt, im Sparmodus (Speedstep, 500 MHz, 1,35 V) nur 8 Watt. Der Transmeta Crusoe liegt inklusive Northbridge und Speicher immer unter 10 Watt.
Im c't-Labor arbeitet der Duron-Prozessor bei gleichem Takt deutlich schneller als der Intel Celeron und kommt schon fast an die Leistung des Pentium III heran. Wie schnell der Mobile Duron arbeiten kann, hängt allerdings auch davon ab, welchen Chipsatz und welchen Speichertyp die Hersteller in die Notebooks einbauen.
Laut letzter AMD-Roadmap sollte eigentlich erst der Morgan-Kern mit PowerNow! in die Notebooks wandern, doch davon ist in der AMD-Mitteilung nichts zu sehen. Der Mobile Duron kostet für OEM-Kunden mit 600 MHz 75 US-Dollar und mit 700 MHz 123 US-Dollar. Die Mobile Durons sollen ab sofort in Stückzahlen lieferbar sein. AMD stellt sie im 0,18-µm-Prozess in der Fab25 in Austin, Texas, her. (jow)