Linux-Smartphone mit GPS und Bluetooth (Update)

Der Filewalker Messenger, ein Gerät im Kreditkartenformat, das PDA, GPRS-Triband-Handy und GPS-Empfänger in sich vereint, soll noch im September auf den deutschen Markt kommen.

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Ein Gerät im Kreditkartenformat, das PDA, GPRS-Triband-Handy und GPS-Empfänger in sich vereint und noch dazu unter Linux läuft - das klingt nach einem Weihnachtswunsch vieler Geeks. Im Gegensatz zum Linux-Smartphone von Motorola, das vorerst nur in Asien auf den Markt kommen soll, wird der auf der CeBIT 2003 vorgestellte Filewalker Messenger auch in Deutschland erhältlich sein. Das Stuttgarter Unternehmen Invair Technologies hat den Linux-PDA Filewalker Business erheblich weiterentwickelt und erweitert. Der Messenger wiegt den Angaben zufolge nur 150 Gramm und misst 100 × 55 × 21 Millimeter.

Etwas ungewöhnlich ist die Eingabemethode. Weder Stift noch Keyboard sind vorgesehen, dafür kommt eine von Invair entwickelte Technik für einhändige Bedienung zum Einsatz: Mit einem rechts angebrachten Rad scrollt der Nutzer mit dem Daumen in einer Zeichentabelle, wobei je drei Zeichen angeboten werden. Die Auswahl geschieht mit auf der linken Seite angebrachten Tasten. Bis auf den Digitus minimus haben somit alle Finger der rechten Hand ihre Aufgabe bei der Dateneingabe.

Im Inneren des kleinen Kunststoffgehäuses arbeitet ein Dual-Core-Prozessor von Texas Instruments (Omap 5910) mit 150 MHz Takt. Als Betriebssystem kommt Linux in der Kernelversion 2.4.18 zum Einsatz, das GUI ist in fünf Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch Italienisch, Spanisch) verfügbar. 64 MByte Hauptspeicher und 32 MByte Flash ROM sind eingebaut, über einen MMC- und SD-Card-Slot können auch externe Speichermedien genutzt werden. Außer über einen USB-RS232-Kombiport kommuniziert der Filewalker Messenger auch drahtlos mit dem PC oder anderen PDAs. Dazu gibt es eine Infrarot-Schnittstelle (IrDA) sowie den Kurzstreckenfunk Bluetooth, mit dem sich beispielsweise auch Funk-Festplatten nutzen lassen sollen.

Mit voll geladenem Lithium-Polymer-Akku soll das Linux-Smartphone bis zu 280 Stunden in Bereitschaft bleiben oder maximal 15 Stunden PDA-Betriebszeit ermöglichen. Im für die Größe des Filewalker Messenger erstaunlichen Funktionsumfang finden sich auch eine integrierte Freisprechfunktion und der obligatorische Vibrationsalarm. Beim Bildschirm hat sich der Hersteller auf das Wesentliche konzentriert: Auf 42 × 63 Millimetern sind 160 × 240 Pixel (16 Graustufen) untergebracht, die dank Hintergrundbeleuchtung auch im Finsteren sichtbar sind.

Als Softwareausstattung wird ein PC-Client für Windows 98/ME/NT2000/XP sowie ein Linux-Client mitgeliefert. So soll Synchronisation mit Outlook 2000/XP und Kommunikation mit MS Exchange Servern kein Problem darstellen. Ebenso ist der Abgleich mit KDE-PIMs möglich. Als Internetbrowser kann Opera installiert werden, der jedoch nicht im Lieferumfang enthalten ist. Für 649 Euro soll der Filewalker Messenger im September zu haben sein. (Daniel A.J. Sokolov) / (rop)